Journalisten überlisten Security

Waffe aus dem 3D-Drucker im Parlament

5. Juli 2013, 11:27 Uhr | Stefan Adelmann
Die »Liberator«-Pistole kommt komplett aus dem 3D-Drucker (Foto: defdist.org)

Israelische Journalisten haben eine voll funktionsfähige Waffe aus dem 3D-Drucker in das stark gesicherte Parlament in Jerusalem geschmuggelt – ein Beleg der Plastik-Gefahr.

Waffen aus dem 3D-Drucker könnten Sicherheitsbehörden vor ganz neue Probleme stellen. Israelischen Journalisten ist es jetzt gelungen, eine der Plastik-Feuerwaffen in die Knesset, das Parlament in Jerusalem zu schmuggeln. Zwar durchliefen die Pressemitarbeiter strenge Sicherheits-Checks, die Beschaffenheit der Pistole verhinderte jedoch ihr Auffinden.

Laut der Zeitung Haaretz war es ein Ausdruck der sogenannten »Liberator«. Dabei handelt es sich um ein Modell der US-Gruppe Defense Distributed. Diese stellte die Vorlage auf ihrer Website online, bis das Dokument aufgrund eines staatlichen Verbots gelöscht werden musste. Die Verbreitung über soziale Netzwerke konnte die gesetzliche Auflage jedoch nicht verhindern.

Das Experiment der Journalisten zeigt die reale Gefahr, die von Waffen aus dem 3D-Drucker ausgeht. Über die richtige Vorlage kann prinzipiell jeder ein entsprechendes Modell herstellen und staatliche Kontrollen unterlaufen. Die Plastikwaffen erfordern daher komplett neue Ansätze bei Sicherheitskontrollen und Gesetzen.


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