Wahlkampf im Netzwerk
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Damit ist nicht der politische Wahlkampf gemeint, sondern die schwierige Wahlentscheidung vor der Unternehmen im Netzwerkbereich stehen. Jeder IT-Leiter muss sich fragen: Setze ich auf den konservativen Ansatz LAN oder koaliere ich mit der eher liberal eingestellten WLAN-Fraktion? Gerade bei der Letzteren sind die Auswahlmöglichkeiten mittlerweile groß.

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Die Hauptargumente für Verbindungen per Netzwerkkabel sind noch gültig: Sie sind zuverlässig und schnell. Abhängig von den angeschlossenen Geräten werden nominelle Geschwindigkeiten von mindestens 100 MBit/s bis in den GBit/s-Bereich erzielt. Aber die WLAN-Technologien haben in den vergangenen Jahren stetig aufgeholt – vor allem in den Bereichen Zuverlässigkeit und Schnelligkeit. Verbunden mit ihren eigenen Hauptargumenten Ortsunabhängigkeit und Flexibilität sind sie mittlerweile zurecht meist erste Wahl. Auch sind Wireless-LAN-Verbindungen unsichtbar. Das Tempo hängt vom unterstützten Standard ab. Der schnellste Standard ist (noch) IEEE 802.11n mit nominellen 300 MBit/s. Mittlerweile gibt es den neuen IEEE 802.11ac-Standard. Derzeit noch in der Entwicklung befindend soll der neue Standard bei Erscheinen (voraussichtlich Ende 2013/Anfang 2014) maximale Datenraten von 6.933 MBit/s ermöglichen.
Ein Faktor sind stets die äußeren Gegebenheiten. Je nach Schnitt und Beschaffenheit der Umgebung (Beton- oder Gipskartonwände) kann es sein, dass eine drahtlose Verbindung je nach Anforderung zu wenig Bandbreite liefert. Auch Elektrogeräte können stören oder etwa das Funknetz in der Nachbarschaft. In dieser Hinsicht ist der User mit einer LAN-Verbindung normalerweise auf der sicheren Seite. Auch falls hohe Banbreiten im Core-Bereich gefordert sind, beispielsweise zur Serveranbindung, ist Verkabelung angebracht.
Die zunehmende Verwendung der Cloud-Technologie jedoch, hat die Notwendigkeit hoher Bandbreiten am Client verringert. Hier sprechen nahezu alle Argumente pro WLAN. Abgesehen davon werden ohnehin die meisten Bandbreitenanforderungen mittlerweile auch durch WLAN (802.11n kann bis zu 450 MBit/s erreichen) abgedeckt. Und da nahezu jedes Unternehmen verstärkt mit Mobile-Devices arbeitet und der Bring-you-own-Device-(BYOD-)Trend auch bei KMUs weit verbreitet ist, kann eigentlich nur ein starkes WLAN die Wahl gewinnen. Doch allein in diesem Bereich stellen sich viele Kandidaten zur Wahl.