Bislang liege der Anteil des regenerativen Stroms noch immer im einstelligen Prozentbereich, gleichzeitig wäre die E-Fuels-Produktion vermutlich künftig einer der größten Stromverbraucher, warnt Resch. Nach einer Studie der Deutschen Energie-Agentur im Auftrag des VDA würde der Bedarf an erneuerbarem Strom für den EU-Verkehrssektor im Jahr 2050 etwa dem Sieben- bis Zehnfachen der aktuellen jährlichen erneuerbaren Stromproduktion in der EU entsprechen. Und gut 80 Prozent dieses Strombedarfs gingen demnach auf das Konto der E-Fuels.
Ganz verteufeln will Resch den Wunder-Kraftstoff trotzdem nicht, aber er sei erst der »übernächste Schritt in die Zukunft«. Dann allerdings eher für Transporte im Flugverkehr oder Streckentransporte auf der Straße. Bratzel wiederum sieht bei schweren Fahrzeugen auf langen Strecken eine Chance für die Brennstoffzelle.
Dennoch nehmen die Hersteller die synthetischen Kraftstoffe ernst. Und sie forschen mit aller Macht. Volkswagen sieht die Technologie als »grundsätzlich zukunftsträchtig« an, wie Sprecher Peter Weisheit erklärt. »Wir beschäftigen uns intensiv damit.« Jedoch: »Es steht und fällt mit der Verfügbarkeit von regenerativem Strom«, sagt er. Erst mit dem Ausbau des regenerativen Stroms sei es sinnvoll, über große Fabriken nachzudenken.