Von den Vorteilen des neuen WLAN-Standards 802.11ac sind die meisten IT-Administratoren mittlerweile überzeugt. Insbesondere die bis dato unerreichte Bandbreite ist in Zeiten des Bring-Your-Own-Device-Trends (BYOD) ein wichtiger Faktor für den Umstieg auf die Gigabit-Geschwindigkeit. Um diese voll auszuschöpfen, ist Planung gefragt. Bei der Migration von 802.11a/b/g oder 802.11n auf 802.11ac muss die vorhandene IT-Infrastruktur genau unter die Lupe genommen werden.
Unsere Gesellschaft wird immer mobiler. Das Marktforschungsinstitut IDC sagt vo-raus, dass ab dem Jahr 2015 an die 1,2 Milliarden Menschen drahtlos mit Smartphone, Tablet & Co. an ihrem Arbeitsplatz tätig sein werden. Es ist bereits Usus, Mobilgeräte täglich mitzuführen – auch für geschäftliche Zwecke. Dies erklärt auch die Allgegenwärtigkeit des BYOD-Trends. Auf einem oder mehreren Mobilgeräten laufen Arbeits- und das Privatleben parallel nebeneinander: Eben noch im Firmennetzwerk gearbeitet, wird daraufhin eine private SMS-Nachricht verschickt.
Weil mit der Nutzung von Smartphones und Tablets auch die Anzahl der mobilen Applikationen ansteigt, besteht die große Herausforderung für IT-Manager vor allem im Bandbreiten-Management. Große Bandbreitenfresser sind zum Beispiel Videos, die Mitarbeiter auf dem Tablet streamen; aber auch Sprachapplikationen auf dem Smartphone schlucken viel Kapazität. Im BYOD-Universum vieler gleichzeitiger Netzwerkzugriffe kommt es oft vor, dass Video-Stream-ings ruckeln oder bestimmte Anwendungen lange Ladezeiten hervorrufen. Die Mitarbeiter hingegen erwarten in der Firma einen gleichwertig guten Internetzugang, wie sie ihn auch von Zuhause kennen.
Bandbreiten-Tuning gefragt
Die Arbeitsplätze von heute benötigen daher ein WLAN-Netzwerk mit genügend Bandbreite für die modernen Mobilgeräte. Video-Streamings, Datenbanksuchvorgänge, Datentransfers und Cloud-basierende Speicherprozesse sind Applikationen, die eine immer bessere Leistung vom Netzwerk erwarten werden. Die Marktforscher von Gartner prophezeien, dass mobile Mitarbeiter mit Tablets und Smartphones zukünftig 300 Prozent mehr WLAN-Kapazität benötigen, um überhaupt noch produktiv und effizient arbeiten zu können. Vor diesem Hintergrund sollten Firmen, die den BYOD-Trend unterstützen, ihrem WLAN ein Bandbreiten-Tuning verpassen. Kurz gesagt: Es ist an der Zeit, vom WLAN-Standard IEEE 802.11n oder 802.11a/b/g auf den neuen Standard 802.11ac zu migrieren. „ac“ bietet wesentliche Vorteile, insbesondere in der Gigabit-Geschwindigkeit. Mit rund 1.300 MBit/s im Single-Radio-Bereich ist die Leistung mit der von Ethernet-Verbindungen vergleichbar. Durch erweiterte Kanäle vergrößern sich auch die Datenraten enorm. Denn 802.11ac ist für 80-MHz- und 160-MHz-Kanäle gerüstet.
Zum Vergleich: 802.11n unterstützt nur Kanäle, die 20 und 40 MHz breit sind. Des Weiteren sorgt ac für die Übermittlung vierfach dichterer Datenpakete über modulierende Funkwellen mittels 256 QAM, einer weiterentwickelten Quadraturamplituden-Modulation (englisch: Quadrature Amplitude Modulation). 802.11n leistet nur 64 QAM. Derart können mehr Daten in derselben Paketgröße enthalten sein. Der ac-Standard gibt somit jedem Client die Kapazität, um in der Gemeinschaft mobiler Geschäftsleute mit Tablet und Smartphone mitzuhalten. Vor allem Video-Streamings in High-Definition oder Sprachapplikationen sind Herausforderungen, die ac problemlos meistert. Um diese technischen Vorteile zu nutzen, muss die vorhandene IT-Architektur ideal auf die Migration von 802.11ac vorbereitet werden.