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Weimarer Klassik im Web (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 22.2.2006 • ca. 0:55 Min

Mit dieser Aufgabe sind drei bis fünf Mitarbeiter beschäftigt. Nicht jedes Dokument wird gleich behandelt: Wertvolle kolorierte Bücher, Kupferstiche und Ähnliches erfasst ein Farbscanner. Dabei entstehen Rohdaten mit bis zu 145 MByte pro Seite, die alle Farb- und Bildinformationen enthalten. Tiff-Daten werden für die Sicherungsspeicherung auf Mikrofilm übertragen. »Das ist ein neues Verfahren aus der Filmindustrie«, erklärt Knoche. Die Ausbelichtung übernimmt dabei das Freiburger Fraunhofer-Institut für physikalische Messtechnik. Jpgs gibt es in drei verschiedenen Auflösungen für Detailansicht, Vorschau und einen Thumbnail. Grafisch weniger anspruchsvolle und Schwarz-Weiß-Vorlagen werden zunächst mikroverfilmt und anschließend gescannt. Die Mikrofiches wandern dann in den oben erwähnten Stollen im Schwarzwald.
Die Erschließung durch ein Dokumentenmanagementsystem ermöglicht zum Beispiel Kapitelsprünge und indizierte Abbildungen. »Hier haben wir uns auf eine selbst entwickelte Lösung verlassen«, sagt Knoche. Das ist im Bibliotheksbereich durchaus üblich.
Das Material wird schließlich über einen separaten Bereich der Webpräsenz der Anna-Amalia-Bibliothek zugänglich gemacht. Bis dahin dauert es aber wohl noch ein Jahr. »Am 1. Januar 2007 wollen wir mit der Sammlung online sein«, plant Knoche.
Mit der neuen Technik kann die Bibliothek wissenschaftlichen Benutzern und Verlagen schneller ganze Bücher in besserer Qualität anbieten. Das digitalisierte Material ermöglicht außerdem billigere und bessere Reprints, ohne die empfindlichen Originale zu belasten. So haben mehr Menschen die Chance, von der einmaligen Sammlung dauerhaft zu profitieren.