Mobile Payment

Wie die Bezahlsysteme-Flut die Kunden verwirrt

31. Mai 2013, 9:41 Uhr | Elke von Rekowski
Eine Vielzahl unterschiedlicher mobiler Bezahlsysteme sorgt bei Kunden für Verwirrung (Foto: pixel – fotolia.com).

Mobile Zahlungsfunktionen werden laut einer Analyse von Steria Mummert Consulting auch im Handel immer wichtiger. Doch die schnell wachsende Beliebtheit von Mobile Payment führt derzeit zu einer Fülle an unterschiedlichen Bezahlsystemen. Die Folge: Kunden werden verschreckt.

Bei der Studie von Steria Mummert Consulting sehen immerhin 45 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland mobile Bezahlfunktionen mit Smartphone oder Tablet als größten Innovationstreiber an - deutlich mehr als in anderen Branchen. Der Hype rund um das mobile Bezahlen mit Smartphone und Co. die Unternehmen in Deutschland jedoch unter Druck. »Alle Marktteilnehmer sind überzeugt davon, dass Mobile Payment ein stark wachsender Markt ist«, erläutert dazu Frank Schipplick, Finanzexperte bei Steria Mummert Consulting. »Doch niemand hat eine klare Vorstellung davon, welche Lösung in der Praxis die richtige ist und wie die beste mobile Strategie für das eigene Unternehmen aussieht«, fügt Schipplick hinzu.

Aus dieser Not heraus versuchen sich viele Firmen an eigenen Insellösungen. Zum Beispiel entwickeln die meisten Mobilfunk-Netzanbieter derzeit eine eigene elektronische Geldbörse, eine so genannte Wallet. Einige Handelsunternehmen versuchen sich darüber hinaus im Alleingang an Mobile-Payment-Lösungen. Ein aktuelles Beispiel sei der Lebensmitteldiscounter Netto, der eine eigene App zum mobilen Bezahlen entwickelt hat. Diese Insellösung funktioniert jedoch nur in den eigenen Märkten. Doch der durchschnittliche Deutsche deckt seinen täglichen Bedarf in mehr als neun Einkaufsstätten ein. Würde jede davon eine eigene App oder andere mobile Bezahlmethode entwickelt, müsste der Kunde eine Vielzahl an Accounts verwalten.

»Ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine größere Verbreitung von Mobile Payment ist die Bereitschaft der Marktteilnehmer zur Standardisierung«, so Schipplick. Er mahnt: Handelsfirmen, Banken, Zahlungsdienstleister und Mobilfunkanbieter müssen geeignete Partnerschaften prüfen, um sich bei einer möglichen Konsolidierung richtig im Markt positionieren zu können.


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