Kommentar

Wieso Infineon plötzlich alt aussieht

5. Juli 2013, 11:09 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Aktienkurs verschwiegen

An Hand der Aktienkurse des amerikanischen FPGA-Herstellers Xilinx und der taiwanischen Foundry TSMC werden Infineon vermeintliche Fehler vorgehalten, insbesondere der Verkauf des Geschäftsbereiches “Wireless Solutions” an Intel, der als “schön Blöd!” kommentiert wird. Während sich der Aktienkurs von Xilinx seit 2009 verdoppelt hat, so der Bericht, konnte sich der von TSMC sogar verdreifachen. Leider verschweigt FOCUS Money, dass der IFX-Kurs seit Anfang 2009 sogar um Faktor 13 gestiegen ist.

Ausgehend von den Wachstumsmärkten Smartphone und Tablet behauptet FOCUS Money, Xilinx würde durch den Bau von WLAN-Chips, die u.a. in Xilinx' Funktion “als direkter Zulieferer” an Samsung und Apple geliefert würden, an diesen partizipieren, was natürlich objektiv falsch ist. Richtig ist, dass der FPGA-Hersteller Chips für die Basisstation-Infrastruktur liefert, dies tun allerdings andere Wettbewerber wie Texas Instruments, Altera oder Freescale auch. Selbst dem Auftragsfertiger TSMC dichtet FOCUS Money eigene WLAN-Chips an, zudem wolle man ab 2014 mit Xilinx zusammenarbeiten – was de facto schon seit Jahren der Fall ist, allerdings bei 28-nm-FPGAs des Typs Virtex und nicht bei WLAN-Chips.

Dafür bearbeitet Xilinx laut FOCUS Money “fertige Halbleiter”, was den Vorteil habe, “dass sich Xilinx ausschließlich auf die Optimierung von Schaltungen innerhalb der Halbleiter konzentrieren kann”. Verstehen Sie, was damit ausgedrückt werden soll? Ich jedenfalls nicht.


  1. Wieso Infineon plötzlich alt aussieht
  2. Aktienkurs verschwiegen
  3. Mangelnde Logik und sachliche Fehler
  4. Vergleich von Äpfeln mit Birnen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Infineon Technologies AG, B Fiber Optics

Matchmaker+