Interessant erscheint auch der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen: Ein Vergleich eines Herstellers von Mikrocontrollern, Smart-Card-Chips und Leistungselektronik (Infineon) mit einem FPGA-Hersteller (Xilinx) und vor allen Dingen einer Foundry (TSMC) ist sowieso schon unseriös – inwiefern sich “Infineon an Xilinx und TSMC ein Beispiel nehmen soll” angesichts der völlig unterschiedlichen Zielapplikationen und –Märkte, sei einmal dahingestellt. Der Vergleich hinkt derartig, als ob man etwa Volkswagen mit dem LKW-Hersteller MAN und dem Autovermieter Sixt vergleichen würde - alle drei haben irgendetwas mit Autos zu tun, aber das war es dann auch schon.
Um auf den Anfang zurückzukommen: Wenn man schon von “Halbleiterperlen” sprechen möchte, hätte man sich besser TSMC-Konkurrent Globalfoundries und den echten(!) WLAN-Chip-Hersteller Qualcomm vorgenommen. Diese haben nämlich 2012 das höchste Wachstum der Branche erzielt. Und wenn man schon einen Gegenpol gebraucht hätte, wäre statt Infineon AMD mit 17 Prozent Umsatzrückgang ein geeigneter Kandidat gewesen.
Wenn ich Ralph Drievers Nachfolger Klaus Walther einen Rat geben dürfte, welche Journalisten er zuerst “bearbeiten” könnte, wäre die Arabellastr. in München sicher nicht die falscheste Adresse – dort residiert die FOCUS-Redaktion.