Ihre eigenen Lightweight-Access-Points kombiniert Netgear mit einer OEM-Version der 800er-Serie von Aruba Networks. Nach der Anfangsinstallation hilft ein Web-Wizard, die Netzwerkparameter für den Controller zu konfigurieren. Nach diesem suchen die APs während des Bootvorgangs automatisch.
Andere Wizards unterstützen bei typischen Operationen, wie einen neuen AP oder eine SSID einzurichten. Was Monitoring und Logging anbelangt, stellt Netgear auführliche statistische und Zustandsberichte bereit. Bei umfangreicheren Konfigurationen erweist sich das Interface als ein wenig unübersichtlich durch die mächtigen, aber komplexen Parameter. Das System ist eher etwas für einen ausgebildeten Administrator oder für die Betreuung durch einen VAR.
Neben den grundlegenden Sicherheitsfunktionen kommen etwa ein Radius-Server mit PEAP/MsChap-v2 und Peap/GTC (Generic-Token-Card) sowie Lokalisierungsfunktionen für unerwünschte APs. Die integrierte SPI-Firewall arbeitet mit Rollen und bringt eine leistungsfähige Netzwerksegmentierung und Anwenderauthentifizierung mit.
QoS wird über 802.1p-Tags unterstützt. Hinzu kommen WMM, SVP, SCCP (Skinny-Call-Control-Protocol) von Cisco und für Vocera. Außerdem gibt es ein integriertes Captive-Portal und eine nützliche Ansicht für den Abdeckungsbereich des WLANs.
Der Controller hat den Formfaktor 1 Unit, besitzt acht Fast-Ethernet-Ports mit PoE und einen Gigabit-Uplink. Der 11b/g-AP »WGL102« und 11a/b/g-AP »WAGL102« sind kompakt. Beim Durchsatz lagen sie gleichauf mit dem Rest des Testfelds bei geringen und großen Entfernungen. Bei 4,6 m lieferte Netgear mehr als 20 MBit/s. Bei 39,6 m waren es etwa 0,5 MBit/s. Derzeit geht aller WLAN-Verkehr über den Controller.
Der Preis für Netgears Single-Radio-AP war der niedrigste mit 2900 Dollar für den Controller und 180 Dollar bei den 11g-APs. Auch bei den 11a/b/g-APs war Netgear mit 240 Dollar pro Stück am günstigsten. Jeder Controller kann bis zu 16 APs betreuen. Mit zusätzlichen Einheiten werden es bis zu 48 APs.
Bei eingeschalteter Fail-over-Funktion sind es nur 32. Im Vergleich mit den anderen Testteilnehmern lag Netgear gleichauf bei Performance, zusätzlichen Funktionen und Preis. Damit gehört die Lösung mit auf jede Auswahlliste für WLANs für kleine und mittelständische Unternehmen.
Ruckus Wireless ist der Einzige mit einem SMB-Angebot, das keine OEM-Lösung oder Software eines anderen Herstellers verwendet. Es ist auch kein selbstvermarktetes System eines Controllers für Zweigstellen aus einer unternehmensweiten Lösung.
Das Ergebnis ist ein Produkt, das alle wichtigen Funktionen mitbringt, ohne die vielen Einstellmöglichkeiten, die eine kleine bis mittelgroße Installation nicht benötigt. Zone-Director ließ sich wegen seines interaktiven und modernen Web-Interfaces einfach konfigurieren. So gibt es eine WLAN-Übersichtsseite (Dashboard) mit Drag-and-Drop-Modulen oder durchsuch- und anklickbare Gerätelisten.
Erfahrene Administratoren werden allerdings die zusätzlichen Funk- und Netzwerkeinstellungen vermissen. Ruckus besitzt die wichtigsten und gebräuchlichsten Optionen mit einer einfachen Bedienung.
Das System besteht aus dem Zone-Director-Controller mit zwei Gigabit-Ethernet-Ports und dem 11b/g-AP »ZoneFlex 2942«. Letzterer besaß die die beste 11b/g-Funkabdeckung. Jeder AP erhält den Strom über vorhandene PoE-Switches, aber Steckdosen sind möglich.
Jeder AP enthält ein Array mit Antennen, »Tomahowk« genannt. Dieses erlaubt stark geformte Antennenfelder, die sich im Betrieb anpassen lassen, um das beste Abdeckungsmuster pro Client (und Netzwerkpaket) zu erhalten. Das Array besteht aus 12 Antennen, jede horizontal oder vertikal polarisiert. Damit stehen insgesamt um die 4000 unterschiedliche Antennenmuster zur Verfügung. Die Energie lässt sich so besser auf die einzelnen Clients richten.
Normale Rundstrahlantennen senden mit 2 bis 5 dBi. Bei Ruckus sind es gerichtete Antennen mit einem 90-Grad-Strahl und einem Antennengewinn von 7 dBi. Für die Zukunft soll ein Dual-Band-AP kommen, der auch das 5-GHz-Band nutzt. Nicht unwichtig für 11n, denn der Datenverkehr lässt sich auch lokal und nicht nur zentral über den Controller weiterleiten.
Ruckus besitzt die erforderlichen Sicherheitseinstellungen. Der integrierte Radius-Server unterstützt WPA2 mit Peap/MsChap-v2-Authentifizierung. Weitere Funktionen sind die Suche nach unerwünschten APs und ein Captiv-Portal für einen Gastzugang.
Für QoS bei Echtzeit-Anwendungen gibt es WMM und »SmartCast«, einer Software für Klassifizierung des Datenflusses. Außerdem existieren Basis-Funktionen für ein WLAN-Mesh. Ein »ZoneFlex 2925 Lite Mesh Gateway« stellt dabei für die Zone-Flex-APs den Netzwerkzugang bereit.
In Sachen Performance lag Ruckus gleichauf mit den Mitbewerbern. Sobald die Entfernung aber zunahm, zeigten sich die Vorteile des Antennen-Arrays deutlich. Bei kurzer Distanz lag der Durchsatz bei mehr als 21 MBit/s. Bei großen Abständen (45,7 m) betrug die Bandbreite beeindruckende 3 bis 6 MBit/s. Anderen Testteilnehmern gelang es dagegen gar nicht, eine stabile Verbindung zu halten.
Diese Leistung gibt es nicht billig: Jeder Single-Radio-AP kostet mit 349 Dollar soviel wie bei den meisten Mitbewerbern die APs mit zwei Funk-Interfaces. Kommen Applikationen mit einem hohen Bandbreitenbedarf oder Szenerien mit nicht so vielen Clients zum Einsatz, reichen auch weniger APs pro Ausleuchtungsfläche. Dies liegt an der großen Abdeckung der APs.
Die Controller-Preise beginnen bei 1200 Dollar für sechs APs, 2000 Dollar für 12 APs und 3500 Dollar für 25 APs. Für das Ruckus-System sprechen seine excellente Performance, die intuitive Konfiguration und die Möglichkeit, mit dem System zu wachsen. Damit ist der Zone-Director eine sehr gute Wahl für SMB und Zweigstellen.