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Funknetze lassen sich ausreichend schützen

WLAN-Sicherheit wird weiter nicht ernst genommen

Die Wireless-Scans des Unternehmens PC-Feuerwehr in 22 Städten liefern ein ernüchterndes Bild: Jedes dritte Netz wird nur mit dem unsicheren Standard WEP gesichert. Dabei lassen sich WLANs durchaus ausreichend schützen.

Autor:Werner Veith • 8.10.2009 • ca. 1:15 Min

Mit der freien Software »Netstumbler« lässt in vielen Fällen herausfinden, welche Access-Points aktiv sind, und ob sie unverschlüsselt senden.
Inhalt
  1. WLAN-Sicherheit wird weiter nicht ernst genommen
  2. WLAN-Sicherheit wird weiter nicht ernst genommen (Fortsetzung)

»War Driving« ist ein interessantes Spiel für Hacker. Sie nehmen sich Auto sowie Laptop mit WLAN-Karte mit passender Sniffer-Software und fahren durch eine Stadt auf der Suche nach ungeschützten Netzwerken. Werden sie fündig, kann der Schaden groß sein, wenn etwa Kreditkartendaten gestohlen werden - wie schon geschehen. Nach wie vor scheinen Unternehmen und Privatanwender diese Gefahr nicht ernst zu nehmen. Dies hat eine Untersuchung von PC-Feuerwehr ergeben. Dabei haben Partner des Franchise-Unternehmens ähnlich zu War-Driving Scans in 22 deutschen Städten durchgeführt. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Jedes dritte WLAN verwendet nur den unsicheren Standard WEP. Für diesen gibt es mittlerweile einige Tools, um die Verschlüsselung zu knacken. Zudem haben im Durchschnitt 11 Prozent der erfassten Wireless-LANs überhaupt keine Verschlüsselung. Dabei gibt mittlerweile eine sichere Verschlüsselung und ein paar weitere Tipps, die WLAN-Betreiber beachten sollten.

Die Scans der PC-Feuerwehr zeigen ein recht unterschiedliches Bild in den verschiedenen Städten. Absoluter Spitzenreiter in Sachen Sorglosigkeit ist Bad Schwartau: Hier hatten knapp 40 Prozent der WLAN keinen Schutz. Am Besten sah die Sache in Offenbach und Darmstadt aus: Hier waren es nur 5 Prozent ohne Verschlüsselung. Etwas mehr in der Mitte liegen Augsburg mit 17 Prozent und Nürnberg mit 14 Prozent.

Mit der Zertifizierung WPA2 (Wifi-Protecded-Access) der Wi-Fi Alliance beziehungsweise dem entsprechenden Standard 802.11i gibt einen ausreichenden Schutz. Mittlerweile kommen auch alle WLAN-Geräte mit WPA2. Unternehmen sollten allerdings bei Geräten, die mehr aus dem Konsumenten-Bereich kommen, darauf achten, dass das Gerät auch WPA2-Enterprise mit Radius unterstützt. Für kleine Wireless-LANs lässt sich - etwa bei Home-Offices - auch WPA2-PSK (Preshared-Keys) einsetzen. Allerdings ist es hier wichtiges einen langen und kryptischen Schlüssel zu verwenden. Ansonsten lässt das WLAN mittels einer Dictionary-Attacke knacken.