MARKTÜBLICHE PREISE
Der Vergleich mit dem Giganten Dell liegt deshalb nahe. »Im Unterschied zu Dell kaufen wir uns keine Kunden oder Projekte«, sagt Wittland. Man habe auch keine billigen Lockangebote im Internet, die dann durch Upgrades und Optionen plötzlich teuer werden. »Dell arbeitet mit niedrigen Einstiegspreisen, verdient aber an Updates und Upgrades, weil ja doch niemand ein System genau so nimmt, wie es angeboten wird«, sagt Wittland. Wortmann dagegen bietet durch die gesamte Palette marktkonforme Preise. »Sonst würden unsere Partner woanders bestellen«, meint er.
Überhaupt bemüht sich Wortmann, Händlern und Kunden lästige Arbeit abzunehmen. So verwendet Wortmann zum Beispiel auf Kundenwunsch ein Master-Verfahren: Will ein Kunde mehrere Chargen gleich konfigurierter und mit gleicher Software ausgestatteter Geräte kaufen, erhält der Händler zuerst ein Exemplar, spielt alle benötigte Software auf und gibt eine entsprechende CD zurück. Wortmann kann dann zum gewünschten Zeitpunkt beliebige Mengen fertig konfigurierter Clone herstellen. Das ist besonders wichtig für Endkunden mittlerer Größe, die keine Softwareverteilungs-Systeme nutzen. Möglich ist zum Beispiel auch, die Rechner eines Endkunden mit durchnummerierten Labels zu versehen, komplette Listen mit Teilenummern mitzuliefern oder die Rechner für den Fernzugriff bereit zu machen. Im Normalfall muss der Kunde den Rechner nur noch aufstellen und einschalten, um daran arbeiten zu können.
SERVICES IN MODULBAUWEISE
Sehr flexibel ist die Servicepalette, weshalb sich Wortmann auch als »Backoffice Service Partner« bezeichnet. Erbracht wird der Vor-Ort-Service von den Fachhändlern, die sich für eins oder mehrere der Gebiete PCs, Notebooks und Server qualifizieren können. Sie bekommen für ihre Arbeit beim Kunden Stundensätze, damit sich der Einsatz auch lohnt ? das ist in der Branche eher unüblich. »Wir können uns das nur leisten, weil wir sowohl bei der Auswahl der Komponenten als auch beim Zusammenbau der Systeme sehr auf Qualität achten. Wir kaufen eben keine billigen Boards irgendwo ein, und testen jedes fertige System individuell von Hand auf«, sagt Wittland.
Wortmann agiert gegenüber den Endkunden wie ein Versicherer. Sie können aus sehr unterschiedlichen Servicemodulen das zusammensuchen, was sie brauchen ? sei es nun ein Vor-Ort-Service, eine besonders lange Garantiezeit oder eine besonders kurze Reaktionszeit. Damit Reparaturen auch in der versprochenen Zeitspanne abgewickelt werden, hat der Hersteller bundesweit verteilt zehn Teilelager. Im Security-Sektor kooperiert das Unternehmen mit einem auf dieses Gebiet spezialisierten Osnabrücker Systemhaus als Servicepartner. Kunden können auch hier zwischen verschiedenen Servicemodulen wählen und sogar eine Versicherung gegen Schäden abschließen, die durch unbefugtes Eindringen in die IT-Systeme entstehen.
Wodurch die Wortmann-Palette in Zukunft erweitert wird, entscheiden die Produktmanager. Steigende Nachfrage verzeichnet man zum Beispiel nach SMB-Servern für Unternehmen mit fünf bis 75 Anwendern. Dominierende Servertechnologie bei Wortmann ist Windows. Manchmal werden auch Unix-Systeme gebaut, aber das ist eher die Ausnahme. »Wer Unix will, möchte in der Regel Linux und kauft dann ein System ganz ohne Betriebssystem«, sagt Wittland. Auch Blades bietet Wortmann als Intel-OEM an, wobei die Nachfrage bisher nicht übermäßig drängend sei. »Die Anfragen steigen aber«, sagt Wittland.