Facebook Psychologie-Studie

Zeig mir deine Likes und ich sage dir wer du bist

13. März 2013, 12:08 Uhr | Stefan Adelmann
Mit jedem Like gibt der Nutzer mehr über seine Persönlichkeit preis (Bild: Facebook)

Facebook verrät mehr über seine Nutzer, als diesen lieb sein könnte. Eine Studie belegt jetzt, wie viele Informationen sich alleine aus dem Nutzungsverhalten ziehen lassen.

Nachdem Datenschützer reihenweise gegen die Privatsphäreoptionen von Facebook rebellierten, lenkten die Betreiber der sozialen Plattform immerhin teilweise ein und gestanden den Nutzern mehr Verschleierungsoptionen für ihre empfindlichen Daten zu. Dennoch verrät ein Profil bei Facebook weitaus mehr über eine Person, als dieser lieb sein könnte. Dieses Ergebnis ging aus einer Studie hervor, die britische Forscher unter 58.000 freiwilligen Nutzern des sozialen Netzwerks in den USA durchführten. Die Probanden füllten einen Fragebogen über diverse Attribute aus, während die Wissenschaftler ein Profil auf Basis der über Facebook verteilten »Likes« anlegten. Das Nutzungs- und Sympathieverhalten ließ dabei klare Schlüsse auf Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung und andere Eigenschaften der Person zu. So konnten die Forscher mit einer Trefferquote von 95 Prozent unterscheiden, ob es sich um einen weißen oder afroamerikanischen Probanden handelte. Die Quote bei der Frage, ob homo- oder heterosexuell, lag immerhin bei 88 Prozent.

Im Anschluss an die Tests erarbeiteten die Wissenschaftler eine Liste mit den »Likes«, die am einfachsten eine konkrete Aussage ermöglichten. Beispielweise lässt sich über die Sympathiebekundung zu »Harley Davidson« auf einen niedrigen, bei Likes für »Herr der Ringe« oder »Mozart« dagegen auf einen hohen IQ schließen. Zwar kann man über die Präferenzen keine allgemeingültige Aussage treffen, allerdings erstellten die Forscher ein soziales Muster und Profil.

Besonders beim Endnutzer von Facebook sollte diese Möglichkeit eine gewisse Vorsichtshaltung hervorrufen. Denn auch wenn die Optionen der Privatsphäre im sozialen Netzwerk voll ausgenutzt werden, dringen dennoch persönliche Daten an die Öffentlichkeit. Werbetreibende können diese Informationen auslesen, sammeln und so personalisierte Anzeigen schalten, die genau auf die Profile der individuellen Personen zugeschnitten sind.


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