86 Prozent Fachbesucher
- »Zu Sorgen gibt es keinen Anlass«
- 86 Prozent Fachbesucher
CRN: Wodurch lassen sich die Kosten für die Aussteller außerdem reduzieren?
Raue: Wir haben aus einer Fülle von Anregungen und Vorschlägen ein Konzept entwickelt, das insgesamt 30 Projekte umfasst – alle unter dem Stichwort Kosteneffizienz. Eines davon soll Aussteller und Besucher schneller zusammenbringen. Wir werden alle Besucherdaten elektronisch erfassen und sie den Unternehmen zur Verfügung stellen. Außerdem bieten wir ab 2008 kooperative Werbung an. Also Gemeinschaftsaktionen für 10, 15 oder auch 20 Firmen, für die ein großer Werbeauftritt nicht ohne weiteres realisierbar ist.
CRN: Bewahrt das die Cebit vor weiterem Aderlass?
Raue: Eine Prognose ist schwierig, weil eine Messegesellschaft und deren Veranstaltungen abhängig von der konjunkturellen Situation sind. Entscheidend ist aber nicht, wie viel Fläche wir vermieten, sondern dass wir ein marktgerechtes Konzept anbieten, das angenommen wird. Schließlich müssen wir mit dem Trend der Aussteller leben, dass entgegen früheren Zeiten die Messestände eher verkleinert werden. Das hat für die Cebit auch etwas mit den Innovationen dieser Technologien zu tun. Wo früher große EDV-Anlagen und Schränke standen, liegen heute Minirechner in den Vitrinen. Aber dafür kommen ständig neue Anwendungen hinzu. Dahinter stehen sehr viele Unternehmen, die als potenzielle Aussteller der Cebit infrage kommen können. So gesehen habe ich da keine Angst. Zumal die Cebit mit 86 Prozent Fachbesuchern ohnehin eine ausgezeichnete Stellung einnimmt.
CRN: Wann ist bei der Cebit die kritische Grenze erreicht?
Raue: Das kann ich wirklich nicht sagen. Sehen Sie, die Systems in München zum Beispiel ist nur noch ein Zehntel so groß wie früher. Trotzdem findet sie jährlich statt. Eine Messeveranstaltung aufzugeben, ist ein strategisches Thema. Darum muss der Nutzen für Aussteller und Besucher ständig geprüft und gegebenenfalls verbessert werden. So haben wir eine gute Chance, auf einer adäquaten Größe zu bleiben.
CRN: Aber reißen nicht Veranstaltungen wie die Funkausstellung durchaus Löcher ins Ausstellerfeld der Cebit?
Raue: Wir vergleichen uns nicht mit der IFA. Die Cebit spielt in einer eigenen Liga. Es gibt keine andere Messe mit dieser großen Angebotsdichte, mit dieser hohen Internationalität, mit diesem einzigartigen Potenzial für den Wissenstransfer und mit dieser Präsenz an prominenten Vertretern aus Politik und Wirtschaft.