Analysten sehen 10GbE und Carrier Ethernet im Aufwind

10 Gigabit Ethernet auf dem Weg zum Erfolg

21. Februar 2007, 23:55 Uhr |

Der weltweite Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar aus dem Verkauf von 10 Gigabit Ethernet (10GbE) im letzten Jahr belegt die zunehmende Verbreitung der Highend-Switches. Dell’Oro Group meldet ein Wachstum von nahezu 60 Prozent im Vergleich zu den 760 Millionen Dollar im Jahr zuvor. Auch der Verkauf von 10GbE-Ethernet-Ports hat erheblich zugelegt: So hat sich der Verkauf 2006 mit 300.000 Stück im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt, berichten die Analysten. Allein im vierten Quartal 2006 sind mehr als 100.000 Ports über den Tresen gegangen. Die Durchschnittskosten für einen Port betrugen im letzten Jahr etwa 4000 Dollar, laut Dell’Oro eine Preissenkung von 1000 Dollar im Vergleich zu 2005.

Die Marktforscher stellen fest, dass die Nachfrage nach modularen Ports für 10GbE immer noch am höchsten ist, doch im vierten Quartal sei ein Wechsel zu fixen Ports zu sehen. Dieser steigenden Beliebtheit schreiben die Analysten die Preissenkung zu.

Den größten Teil des Kuchens sowohl nach Stückzahlen als auch nach Umsatz hat Cisco mit 810 Millionen Dollar abbekommen. Der Anbieter konnte 67,5 Prozent des weltweiten 10GbE-Umsatzes einfahren. Die nächsten vier Plätze besetzten Force10, Foundry, Nortel und Hewlett-Packard.

Auch die Carrier Ethernet Switches haben im vierten Quartal den höchsten Umsatzsprung im Jahr 2006 gemacht, so Dell’Oro. Laut den Analysten von In-Stat hat der Umsatz mit Managed L2/3 Switches 2006 wohl ebenfalls die Marke von einer Milliarde Dollar überschritten. Endgültige Zahlen wollten sie erst Ende dieses Monats veröffentlichen.

Rob Enderle von der Enderle Group stellte fest, dass, sobald langsamere Systeme als Flaschenhälse identifiziert und aufgerüstet werden, dies eine Kettenreaktion auslöse. "Um den ROI für die bereits gekaufte Hardware zu sichern, rüsten die Unternehmen dann auch die restliche Infrastruktur auf", so der Analyst. Dieser Trend werde laut Enderle hohen Druck auf die ISPs und andere Netzwerk-Service-Provider ausüben, die auf dieser Welle mitschwimmen müssen. "Das bedeutet, dass wir mehr Bandbreite erhalten und damit die dringend benötigte Netzwerkleistung", folgert er.

Gartner spricht von einem jährlichen Umsatzwachstum mit Gigabit Ethernet von 19 Prozent auf 9,6 Milliarden Dollar. Auch hier ist Cisco mit nahezu 74 Prozent Marktanteilen führend, so Gartner. Die Anbieter im Ethernet-Switch-Markt konnten 2006 einen Umsatz von 15 Milliarden Dollar einfahren und 272 Millionen Ports verkaufen. Das sind 12 beziehungsweise 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl des verkauften 10GbE-Equipments im Jahr 2006 stieg laut Gartner um 81 Prozent und der damit erzielte Umsatz um 45 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Auch Gartner geht davon aus, dass der steile Aufwärtstrend in diesem Jahr anhält.

Für die Linley Group stellt sich nicht die Frage, ob das Highspeed-Ethernet sich durchsetzt, sondern wann die Technik allgemein angewendet wird. Bob Wheeler, Analyst bei der Linley Group, betonte, dass 10GbE besonders für Backplane-Switching interessant sei, denn die Technik liefere eine Alternative zu den proprietären Switch-Fabrics und einen Upgrade-Pfad von GbE. 10GbE sei zum Beispiel eine Option für ATCA (Advanced Telecom Computing Architecture), einem standardisierten Formfaktor für Telekommunikationsausrüstung. "Obwohl die Anbieter dieses Equipments vom Aufwärtstrend des Ethernets profitieren, erwarten wir nicht, dass ATCA als Treiber für 10GbE fungiert", schrieb Wheeler. "Blade Server werden den Verkauf viel mehr vorantreiben, denn 10GbE stellt ein natürliches Upgrade dafür dar." Barbara Gengler/wg


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