Technologiefreundliche Anwender fordern immer lauter bessere Tools für ihre Arbeit ein

Accenture: CIOs sollen nicht auf Quartalsergebnisse schielen

14. Januar 2008, 23:45 Uhr |

Wenn es um die Entscheidung über IT-Investitionen geht, sollten CIOs ihren Fokus "von der Wall Street auf die Main Street" verlagern, empfiehlt das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Accenture. Soll heißen: Die Anwender ins Visier nehmen, nicht die Quartalsergebnisse.

Accenture hat für seine jüngste Studie die obersten IT-Manager von knapp 300 Fortune-1000-Unternehmen in Europa, Amerika und dem Raum Asien-Pazifik online befragt. Das Kernergebnis: Die meisten setzen eher auf oberflächliche und kostengünstige Kosmetik an ihren IT-Systemen statt auf grundlegende Verbesserungen.

"CIOs müssen sich in diesem Jahr aber endlich entscheiden, ob sie den immer technologiefreundlicheren Anwendern wirklich bessere Tools für ihre Arbeit zur Verfügung stellen wollen oder auf den kurzlebigen Applaus von Finanzanalysten setzen, weil sie ihre Budgetvorgaben übererfüllt haben", appelliert Bob Suh, der Chief Technology Strategist von Accenture.

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Und der Druck der Straße wird laut Accenture größer, die Berater nennen das Phänomen "Anwender-getriebenes Computing". Suh: "Die Consumer-Technik hat die Business-IT überrundet und deswegen sind die Angestellten zunehmend frustriert über die Technologie, die ihnen im Büro zur Verfügung steht. Also fangen Sie an, ihre eigenen Systeme mit ins Office zu bringen, auch wenn diese nicht offiziell unterstützt werden."

Die wesentliche Ergebnisse der Studie im Einzelnen:

Organisationen verwenden nach wie vor rund 40 Prozent ihrer verfügbaren Zeit auf die Instandhaltung und Betreuung existierender Systeme. Ein Wert, der sich seit der letzten entsprechenden Accenture-Umfrage 2005 praktisch nicht geändert hat. Der Grund: IT-Abteilungen scheuen sich, Legacy-Systeme abzuschalten, auch wenn diese schon mehr als einem Jahrzehnt laufen und hohen Betreuungsaufwand erfordern.

Im Durchschnitt werden erst 22 Prozent der Kundeninteraktionen online und automatisiert abgewickelt sowie 19 Prozent der Lieferantenbeziehungen und 33 Prozent der Interaktion mit den Beschäftigten.

80 Prozent der Befragten scheitern darin, umfassende Kundeninformationen zu sammeln und 84 Prozent schaffen es nicht, entscheidungskritische Informationen für das Management bereit zu stellen.

Nur 35 Prozent der Unternehmen setzen in breiten Maße mobile Lösungen ein und nur ein Bruchteil nutzt ernsthaft Kollaborations-Tools wie Wikis.

Darüber hinaus hat Accenture das Verhalten der High Performer unter die Lupe genommen – Unternehmen die ihre Konkurrenten in Sachen Umsatz- und Gewinnwachstum regelmäßig überrunden. Darin unterscheiden diese sich vom Mainstream:

SOA-Einsatz: 38 Prozent der High Performer nutzen bereits in großem Umfang Composite Applications auf Basis serviceorientierter Architekturen. Neue Anwendungen basieren bei ihnen zu 45 Prozent auf der Wiederverwendung existierender Services.

Streamlining: Durch die Standardisierung und Zentralisierung von IT-Funktionen in den vergangenen Jahren müssen die High Performer im Schnitt 19 Prozent weniger Zeit für den IT-Betrieb aufwenden.

Erneuerung: High Performer haben im Vergleich das jüngste Anwendungsportfolio. So setzt mehr als ein Drittel von ihnen bereits auf On Demand beziehungsweise Software as a Service bei Anwendungen für die Lieferkette, Personalverwaltung und Finanzkontrolle.

Peter Koller/cz/LANline


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