Grundlagen: Recovery-Management

Backup und Archivierung im Duett

7. Februar 2008, 8:03 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Continous-Data-Protection als Ergänzung


Replikation oder CDP

Anders als die Replikation, bei der mehr oder weniger aktuelle Duplikate des Datenbestandes geführt werden, sichert die CDP-Technologie automatisch eine Kopie einer jeden Änderung eines Datenbestandes, so dass im Endeffekt die Version des Datenbestandes zu einem beliebigen Zeitpunkt rekonstruierbar ist.

Der Administrator muss sich also anders als bei klassischen Backup-Verfahren, die nur die Daten zum aktuellen Zeitpunkt des täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Sicherungslaufs retten, keine Gedanken mehr über potentielle Datenverluste zwischen den Backups machen. Die kontinuierliche Datensicherung induziert zwar zusätzliche Plattenzugriffe (in der Regel über das Netzwerk), erübrigt dafür aber die Notwendigkeit der nächtlichen Backup-Jobs.

Moderne Tools für das Recovery-Management bringen all diese unterschiedlichen Strategien und Techniken unter einen Hut und vereinfachen so durch die Integration und Vereinheitlichung der Datensicherung die Arbeit des Administrators erheblich.

Die Kombination vormals autonomer Lösungen auf einer integrierten Plattform, die alle Anforderungen hinsichtlich Datensicherheit und Anwendungsverfügbarkeit (RPO und RTO) erfüllt, erleichtert es zudem, den Schutz der Informationen an den tatsächlichen Geschäftsanforderungen auszurichten.

Damit lassen sich beispielsweise kontinuierlich verfügbare Wiederherstellungs-Punkte einrichten, um dem Anwender eine sofortige Wiederherstellung zum letzten verwertbaren oder konsistenten Datenbestand zu ermöglichen.

Somit lassen sich herkömmliche Backup/Snapshot-Lösungen elegant um moderne CDP-Verfahren ergänzen, um Lücken hinsichtlicht der RPO-Granularität zu schließen.

Bei Bedarf kann dann schnell das passende Verfahren zum Einsatz gebracht werden, sei es die Datenreplikation über LAN und WAN, sei es die Datenverteilung beziehungsweise umgekehrt die Datenkonsolidierung oder eine Hochverfügbarkeitslösung für kritische Applikationen wie den Mail-Server oder das ERP-System.

Kosten, Zeit und Nerven sparen dabei Funktionen wie ein Rollback, das sich ausschließlich auf Verzeichnisse und Applikationen bezieht, ohne die teilweise sehr umfangreichen und oft statischen Datenbestände zu berücksichtigen.

Entscheidend für das Recovery-Management ist natürlich das Umschalten im Störungsfall, das manuell oder (halb-)automatisch erfolgen kann, denn das sollte auf jeden Fall funktionieren.

Doch gerade diese Funktion vernachlässigen viele Unternehmen, weil ein regelmäßiger Test, der prüft, ob das Recovery-Management im Störungsfall auch wirklich funktioniert, die produktiven Systeme beeinträchtigen würde. Deshalb sind umfangreiche Simulationsmöglichkeiten in einer Recovery-Managementlösung nützlich.

Dazu sollten sich die unterschiedlichsten Testszenarien definieren lassen, in denen dann der Ernstfall durchgespielt wird. Für den Test einer Wiederherstellung im Rechenzentrum genügt etwa ein einfaches Aktivieren dieser Testumgebung.

Dabei lassen sich virtuelle Momentaufnahmen der Recovery-Arbeitlast erstellen, definierte Workloads innerhalb eines abgeschirmten internen Netzwerks aktivieren und die Einhaltung der Recovery-Vorgaben prüfen.

Da die Tests vom produktiven Netzwerk abgeschottet sind, können die Anwender damit arbeiten, ohne dass sie Störungen der Produktivumgebung verursachen. Im Fall einer Störung in der Produktivumgebung können die Administratoren die Backup-Systeme in einem abgeschotteten Netzwerk starten, während die Bestätigung für einen Ausfall abgewartet wird.

Je nach Ergebnis können dann die Server auf regulären Betrieb geschaltet und die Abschottung umgehend aufgehoben werden, um die Ersatz-Server im Produktivsystem verfügbar zu machen, oder die Recovery-Arbeitslast einfach auszuschalten, wenn sich die Ausfallmeldung als falscher Alarm erweist.

Kai-Uwe Klein ist Storage-Spezialist bei CA.


  1. Backup und Archivierung im Duett
  2. Dokumente wiederfinden
  3. Continous-Data-Protection als Ergänzung

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