Smarter Tennisschläger

Big Data auf dem Court

22. Januar 2015, 16:03 Uhr | Timo Scheibe
So sieht der Chip im Griffende aus
© Screenshot: babolatplay.com

Erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier kommt ein Chip im Schläger zu Einsatz. Die Tennisprofis Rafael Nadal und Caroline Wozniacki verwenden bei den Australian Open erstmals den Computer-Racket des französischen Herstellers »Babolat«.

Für diese Premiere mussten im Vorfeld extra die Regeln geändert werden: Auf den Australian Open stehen der 14-malige Grand Slam-Sieger Rafael Nadal und die Dänin Caroline Wozniacki erstmals mit einem Computer-Chip im Schläger auf dem Court. Das smarte Racket sammelt dank Bluetooth-Technologie im Griffende unter anderem Daten über Härte des Schlages oder den Aufprallpunkt des Balls. Die gesammelten Daten können anschließend mit der dazugehörigen App über das Tablet oder Smartphone ausgewertet werden.

Auf die Daten zugreifen dürfen Nadal und Wozniacki jedoch erst nach dem Spiel, da es sonst als Coaching gewertet wird und das ist während der Tennis-Partie verboten. So bleiben die Spieler auch weiterhin während des Matches auf sich allein gestellt. Für die zahlreichen Fans der Tennis-Cracks werden die gesammelten Daten nach den Matches in das Internet gestellt.

Mit den zusätzlichen Informationen soll den Spieler reichlich Material an die Hand gegeben werden, um das eigene Tennisspiel verbessern zu können. Das sagt zumindest der Erfinder des trackenden Rackets, der französische Hersteller »Babolat«. Seit 2012 arbeitet das Unternehmen an dem Datensammel-Schläger. Seit 2014 ist er auf dem Markt und jetzt auch auf den Plätzen der Australian Open.

Doch nicht nur Profis sollen mit dem Racket ihre Daten sammeln und am Fein-Tuning ihres Spiels arbeiten. Der Schläger zielt natürlich auch auf den lukrativen Markt der Hobby-Sportler ab. In der eigens gegründeten Community von Babolat können schon jetzt fleißig die Daten gesammelt, mit Anderen ausgetauscht und geteilt werden. Wer spielt wie oft mit der Vor- oder Rückhand? Dem gegenseitigen Vergleichen ist keine Grenze gesetzt. Ein globales Ranking aller teilnehmenden Spieler darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Ob der Schläger mit Chip die angekündigte »Revolution im Tennis« ist, bleibt abzuwarten. Nachdem Babolat mit seinem Racket eine Vorreiter-Rolle auf dem Markt einnimmt, wollten zumindest auch andere Hersteller nun mit einem eigenen Modell nachziehen.


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