Der SSD-Markt bietet Platz für Wachstum und Profit. Gleichzeitig zeigen sich aber erste Anzeichen einer nahenden Konsolidierung.
Der Speichermarkt ist ein hart umkämpftes Feld. Das weltweite Datenaufkommen steigt mit jeder Sekunde sprunghaft an, die Fertigungsstätten für allerlei Festplatten sind jedoch begrenzt. Diese oft unausgewogene Verteilung sorgte nicht nur durch die Flutkatastrophe 2011 in Thailand für Spitzenpreise und gebeutelte Hersteller. Auch der verheißungsvolle Flash-Markt zeigt im auslaufenden Jahr erstmals Ermüdungserscheinungen durch die ungleich verteilten Ressourcen. Global aufgestellte Hersteller wie Samsung und Toshiba lassen derzeit die Muskeln spielen und setzen sich nicht nur bei den Verkaufszahlen an die Spitze.
Toshiba hat jüngst den insolventen SSD-Hersteller OCZ und dessen Technologie-Patente und Fertigungsstrukturen übernommen. Das japanische Unternehmen zementiert damit seine Bedeutung für den Markt und verkleinert gleichzeitig die Zahl der Mitbewerber. Denn weltweit gibt es lediglich vier große Hersteller, die den Hauptteil der NAND-Chips produzieren und somit eine entsprechende Kontrolle über den Markt haben – unter ihnen Samsung und Toshiba. Dritthersteller ergänzen SSDs hingegen durch Firmware und Controller. Diese Technologien gehen mit OCZ jetzt auch an Toshiba über.
Mit den Schwergewichten Samsung und Toshiba könnten es weitere Hersteller zusehends schwerer auf dem Flash-Markt haben. OCZ ist hier das erste Beispiel. In der kommenden Zeit könnten sich weitere Hersteller aus dem hart umkämpften Markt zurückziehen und eine Konsolidierung begünstigen. Dieser Prozess kann einige Jahre in Anspruch nehmen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine eingeschränktes Angebot und ein Teilmonopol der verbliebenen Hersteller, ähnlich dem HDD-Markt, folgen. Letztendlich entscheiden der Besitz von Flash-Patenten und der Zugriff auf NAND-Chips über den Ausgang des Köpferollens.