Gemeinde mit fast 100 Prozent Glasfaseranschluss

Breitband per Glasfaser auf dem Land ist nicht unmöglich

20. Mai 2009, 13:16 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Breitband per Glasfaser auf dem Land ist nicht unmöglich (Fortsetzung)

Sacoin setzt in ihren Glasfaser-Projekten das Customer-Premise-Equipment (CPE) »XON500.SVC« von Bktel als Endgerät ein, um Internet, VoIP und CATV bereitzustellen.
Sacoin setzt in ihren Glasfaser-Projekten das Customer-Premise-Equipment (CPE) »XON500.SVC« von Bktel als Endgerät ein, um Internet, VoIP und CATV bereitzustellen.

Dies führte dann zur Ausschreibung »Glasfaser in jedes Haus«, an der nur noch die Telekom, Ewetel und Sacoin teilnahmen. Keine der drei erfüllten alle Bedingungen. Dies ermöglichte es die Ausschreibung wieder aufzuheben. Allerdings war Sacoin mit ihrem Angebot recht dicht dran. Daraufhin ging es mit konkreten Verhandlungen mit dem Unternehmen weiter.

Die Lösung von Sacoin beruht darauf, nicht nur die Glasfaserleitungen zu verlegen und zu betreiben, sondern auch als Provider für Telefonie, Internet und Fernsehen aufzutreten. Damit sich das Vorhaben rechnet, muss eine bestimmte Anzahl von Haushalten einen Vertrag abschließen. Um diesen Wert zu ermitteln, berechnet Sacoin zunächst mal wie hoch die Ausbaukosten für die Glasfaseranschlüsse sind. Diese variieren je nach der Topologie des Dorfes. Je zerstreuter es ist, desto teuerer wird es, und umso mehr Menschen müssen mitmachen.

Dahinter steckt auch die eigentliche Herausforderung für die Gemeinde. Sie muss ihren Bürgern erklären, warum sie mitmachen sollen und welche Vorteile sie haben. Dies bedeutet viel Überzeugungsarbeit und ist mit einer Bürgerversammlung nicht getan. In Oerel gingen der Bürgermeister und zehn andere Paten quasi auf alle Bürger der Gemeinde zu. Lohn der Anstrengungen: Hier machen nahezu 100 Prozent mit.

Auf der anderen Seite geht es beim Modell von Sacoin darum, die wirtschaftlichen Strukturen aufzubauen. Dazu gründete Oerel und Sacoin eine gemeinsame GmbH, die »Oerel - Unser Ortsnetz GmbH«, bei der die Gemeinde mindesten 25,1 Prozent Anteil besitzen muss. Maximal sind 49,9 Prozent möglich. Diese gemeinsame GmbH ist dann für Aufbau und Betrieb des Netzes verantwortlich. Dabei liegt die garantierte Bandbreite pro Anschluss bei 50 MBit/s für Up- und Download.


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