Router, Carrier Ethernet und Carrier-Equipment für die IP-Telefonie hatten saisonal bedingt ein starkes Quartal. Der NGN-Markt (Next Generation Network) für den paketbasierten Sprachtransport expandiert weiter. Das Wachstum im Jahr 2006 erscheint lediglich im Nachfeld des außerordentlichen 55-Prozent-Wachstums von 2005 etwas gedämpft. Die Service Provider Router sind nach wie vor auf dem besten Weg, 2006 die Marke von fünf Milliarden Dollar Umsatz zu knacken, während die Herstellerschaft mit Carrier Ethernet Switches wohl über zwei Milliarden Dollar verdienen wird.
Laut den aktuellen Quartalszahlen des Marktforschungsunternehmens Dell’Oro Group, die das
Geschäft mit Netzwerk-Equipment kontinuierlich beobachten, konnten die Carrier Ethernet Switches im
Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen: Der Umsatz mit Fast-Ethernet-Switches stieg hier von 108
auf knapp 120 Millionen, der mit Gigabit-Geräten von 281 auf stolze 375 Millionen und mit
10-Gigabit-Switches von 38 auf 52 Millionen Dollar.
Carrier Ethernet Switches kommen bei Service-Providern vor allem im Zugangs- und im
Aggregationsbereich der Netzwerkinfrastruktur zum Einsatz. Die Geräte zeigten bereits im zweiten
Quartal 2006 ein ähnliches Entwicklungsmuster: ein von Quartal zu Quartal anhaltendes moderates
Wachstum und somit deutliche Zugewinne jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Gigabit Ethernet, das sich
zur vorherrschenden Technik der Verkehrsaggregation entwickelt hat, stellt zwar mit mehr als zwei
Dritteln den Löwenanteil im Umsatzmix; nach der Zahl ausgelieferter Ports bemessen konnte
allerdings Fast Ethernet die Spitzenposition behaupten.
Das Wachstum bei den Service Provider Edge Routern beschleunigte sich. Sowohl Router für den
Service Provider Core als auch für den Edge verzeichneten im dritten Quartal 2006 ein zweistelliges
Plus im Vergleich zum Vorjahr. Dabei legten die SP Edge Router gegenüber 2005 aber deutlicher zu
als die SP Core Router und verstärkten damit einen Trend, der schon im ersten Quartal 2006
eingesetzt hatte. Die Service- Provider erweitern nach wie vor die Kapazitäten in ihren Kernnetzen,
haben jedoch, so die Dell’Oro Group, ihr Augenmerk verstärkt auf den Ausbau des Edges – also der
kundennahen Netzwerksegmente – gerichtet.
Die Netzbetreiber verfolgen in aller Regel das inzwischen weithin bekannte Ziel, neue Dienste
für private Breitbandabonnenten wie auch für Geschäftsanwender zu ermöglichen, allen voran das
stets gegenwärtige Triple Play (Daten, Sprache, Video über die gleiche Breitbandleitung). Unter den
Bezeichnungen "Multiplay" und dem etwas unhandlicheren Begriff "Quadruple Play" tauchen diese
Dienstekombinationen (Service Bundlings) auch immer öfter in Kombination mit Mobilfunkdiensten
auf.
Das Geschäft mit Media Gateway und Softswitches legte in Nordamerika laut den Dell’Oro-Analysten
dank robuster Aktivitäten seitens Cisco und Nortel zu. Die großen ("Tier 1") Festnetz- und
Funk-Netzbetreiber, Kabel-MSOs (Multiple System Operators) wie auch kleinere Netzbetreiber trugen
alle zu einer Mischung aus Trunk-Netzwerk- und Zugangsnetzumsätzen bei. In der Region EMEA (Europa,
Naher Osten, Afrika) sanken die Lieferzahlen nach Angaben der Marktforscher bedingt durch
niedrigere Verkäufe im Subscriber-Access-Segment (Breitbandabonnenten), während die Verkäufe bei
den Trunk-Netzen zulegten. EMEA bleibe allerdings der größte Markt für den Absatz von
Subscriber-Lizenzen. Denn Voice over Broadband sei in Westeuropa populär, während in Osteuropa
Netzwerkmodernisierungsprojekte im Gange seien.