Viele CIOs haben mittlerweile Corporate Performance Management (CPM) ganz nach oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt. Das ergab eine US-Umfrage, die Antworten zu Fragebögen bei mehreren Anbietern und Onlinemagazinen ausgewertet hat. Die Studie bestätigt auch eine im letzten Jahr von Gartner durchgeführte Erhebung zum selben Thema.
CPM ist auch als Business Performance Management (BPM) bekannt. Doch Gartner und andere Analysten entschieden sich für die Bezeichnung CPM, um Verwirrung um das Akronym BPM, das auch Business Process Management bedeutet, zu vermeiden. Die neue Umfrage kommt von dem unabhängigen Beratungshaus BPM Partners, die damit zeigen, dass Unternehmen die Software ungeachtet ihres Namens einsetzen wollen.
70 Prozent der mehr als 500 Befragten haben bereits Projekte aufgesetzt oder befinden sich in der Planungsphase. Im gehobenen Mittelstand sind es sogar 80 Prozent, obwohl diese Firmen traditionell hinter den größeren und auch den kleineren Unternehmen hinterherhinken. "Dies zeigt, dass Performance Management für Unternehmen sehr real ist und eingeführt wird", betonte John Colbert, Vice President der Serviceentwicklung bei BPM Partners. "Die Zahlen haben sich Jahr für Jahr erhöht."
Etwa die Hälfte der Befragten sind dabei, neue Projekte zu starten, während 35 Prozent vorhandene Initiativen erweitern. 13 Prozent der Unternehmen, und zwar vor allem größere Organisationen, ersetzen bereits ihre ursprünglichen Lieferanten.
"Wir nennen diese Phase BPM 2.0, und das bedeutet entweder unternehmensweite Projekte oder den Einbezug einer größeren Anzahl von Mitarbeitern und von mehr Daten", so der Berater. "Wir hören von vielen Firmen, dass sie die Anzahl der Anbieter konsolidieren oder die Projekte ausweiten."
Die Zahlen des Beratungshauses bestätigen eine Umfrage während des Gartner Business Intelligence Summits 2006, die ergeben hatte, dass CPM im Rahmen analytischer Anwendungen höchste Priorität hat.
Unternehmen sollten CPM als eine Suite mit fünf Grundanwendungen sehen: Budget-Planung und Forecasting, Finanzkonsolidierung, Finanz- und Gründungsberichterstattung, Profitabilitätsanalysen sowie Scorecards. Zu den wichtigsten Prozessen gehören Modellierung, Analyse und Monitoring von Key Performance Indicators (KPIs), die an die Unternehmensstrategie gebunden sind. Eine CPM-Suite ist häufig oberhalb eines ERP-Systems angesiedelt, bezieht ihre Daten jedoch aus vielen Systemen, von der Produktion bis zum Vertrieb.
Die CPM-Anbieterlandschaft kann sehr verwirrend sein. BPM Partners machen mehr als 100 Hersteller aus, angefangen von SAP und Oracle, die auf ihren ERP-Systemen aufsetzende Angebote haben, bis zu den Herstellern in vertikalen Märkten wie Satori Group, die CPM für Rechtsanwälte liefern. Als Einstieg können Unternehmen auch CPM als Software-as-a-Service ausprobieren. Hier wartet man gespannt auf Microsofts Performancepoint Server später in diesem Jahr.
John Sterlicchi/wg