Zehn Gebote für den Dreisprung zu Anteilseignern, Gesellschaft und Umwelt

Cisco und BT stellen Studie über nachhaltiges Wirtschaften vor

15. Januar 2008, 23:45 Uhr |

Allein mit Profit als oberster Maxime werden Unternehmen künftig nicht mehr die besten Ergebnisse erzielen. Die langfristig höchste Profitabilität beruht vielmehr auf einer ausgewogenen Beachtung der drei wichtigen Säulen, auf die das Unternehmen gegründet ist. Dazu gehören neben den Anteilseignern in gleichberechtigter Weise auch die Gesellschaft und die Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt vorgestellte Wissenschaftsstudie zum Thema Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit, die von Cisco und BT gesponsert wurde.

Die Studie mit dem Originaltitel "A New Mindset for Corporate Sustainability" skizziert ein neues Verständnis von Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit ist demnach der Schlüssel, auf den Unternehmen ihren Fokus legen sollten, um Innovationskraft und globale Zusammenarbeit zu fördern. Dabei vertritt das Team einschlägiger Wissenschaftler aus Großbritannien, China, den USA, Spanien und Singapur die These, dass Nachhaltigkeit als Strategie und nicht nur als Ziel betrachtet werden sollte.

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Dazu sei es nicht erforderlich, ein Unternehmen aufwändig neu zu strukturieren. Stattdessen seien Überzeugung und visionäres Denken auf den höchsten Führungsebenen nötig, um durchgängig ein neues Bewusstsein für die Verantwortung des Unternehmens und für die Nachhaltigkeit zu schaffen.

Die 24 Seiten umfassende Studie beschreibt anhand einiger Fallbeispiele (darunter unter anderem die britische Kaufhauskette Marks & Spencer, Singapurs Wasserversorger Hyflux und der mexikanische Zementhersteller Cemex), wie Organisationen in entwickelten und neuen Märkten durch Innovationen, die sie mittels Nachhaltigkeitsinitiativen realisiert haben, führende Marktpositionen erlangten. Des Weiteren geht es in wissenschaftlichen Analysen um den Einfluss der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit, die Förderung von Innovationen mittels Nachhaltigkeitsprogrammen und um Instrumentarien, die von den Verantwortlichen eingesetzt werden können, um nachhaltiges Handeln rasch flächendeckend im Unternehmen zu etablieren. Im diesem Rahmen schlagen die Wissenschaftler ein Zehn-Punkte-Programm vor. Folgende zehn Schritte sollen helfen, ein Unternehmen durch Nachhaltigkeit zu einem Innovator zu machen:

1. Machen Sie Innovation für Nachhaltigkeit zu einem Teil Ihrer Unternehmensvision.

2. Formulieren Sie eine Strategie mit Nachhaltigkeit als Kerngedanken.

3. Betten Sie die Nachhaltigkeit in alle Teile Ihres Unternehmens ein.

4. Lassen Sie den Worten Taten folgen.

5. Richten Sie ein Gremium mit den nötigen Befugnissen ein, um die Nachhaltigkeitsstrategie durchzusetzen.

6. Stellen Sie feste Regeln auf.

7. Holen Sie alle Beteiligten an Bord.

8. Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Mitarbeiter.

9. Knüpfen Sie Kontakte.

10. Denken Sie über den Nachhaltigkeitsbericht hinaus: Richten Sie alle Unternehmenssysteme an der Nachhaltigkeitsvision des Unternehmens aus.

Bei der Entstehung der Studie demonstrierten die auf unterschiedlichen Kontinenten agierenden Wissenschaftler Nachhaltigkeit auf ihre Weise: Trotz mehrerer persönlicher Meetings sind sie sich physisch nie begegnet. Möglich machten dies Videokonferenzstudios der jüngsten Generation, die in der Tat den Eindruck vermitteln, als säße man mit den entfernten Gesprächspartnern am gleichen Tisch. Davon konnten sich anlässlich der Präsentation der Studie auch die Journalisten überzeugen, die während dieser den Wissenschaftlern "vis-à-vis" saßen und mit ihnen diskutieren konnten. Über solche Studios, die vom "Look and Feel" nichts mehr mit den Videokonferenzlösungen früherer Tage zu tun haben, sollen Unternehmen ihre Ökobilanz verbessern, indem Mitarbeiter weniger reisen und von daher ihren CO2-Aussoß drastisch reduzieren – und natürlich Reisekosten einsparen.

Hier kommen dann auch Cisco und BT ins Spiel, die sich selbst gerne als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit präsentieren. Cisco lieferte mit "Telepresence" die Studiolösung für die Wissenschaftler, BT fungierte als Provider. BT ist nicht nur bislang größter Kunde dieser Lösung, sondern nutzt sie als Provider für die nötigen Bandbreiten (etwa 15 MBit/s in beide Richtungen), Wiederverkäufer und "Studio as a Service" im Rahmen des eigenen Geschäftsmodells. Die Anschaffung und der Betrieb solcher Studios mit mehreren Großformat-Flachbildschirmen, die optisch überzeugend die gegenüberliegende Seite eines Konferenztischs repräsentieren, kommt derzeit leicht auf Größenordnungen um 200.000 und mehr Euro. So etwas lohnt sich momentan nur für internationale Großunternehmen mit reger Reisetätigkeit. Über das Modell der stundenweisen Vermietung will BT auch kleine und mittlere Unternehmen an Bord holen. Cisco selbst plant für dieses Jahr "eine Reihe von Neuvorstellungen, die den Telepresence-Markt neu aufrollen werden", so Ernst Engelmann, Business Development Manager Field Market Development bei Cisco. Welche das sein werden, darüber wollte er jedoch noch nichts verraten.

LANline/Stefan Mutschler


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