Kürzlich hat Cisco nun den Schritt in den Wachstumsmarkt für hyperkonvergente Systeme gewagt. Auf seiner weltweiten Partnerkonferenz in San Diego hat der Netzwerker im März mit der »HyperFlex«-Serie eine Hyperkonvergenz-Plattform für das Rechenzentrum vorgestellt, die Rechen-, Speicher- und Netzwerk in einem System kombiniert. Die Produktlinie, die in drei verschiedenen Modellen erhältlich ist, soll nach Herstellerangaben eine Reduzierung der Daten um 80 Prozent ermöglichen und eine um 48 Prozent höhere Performance bieten als vergleichbare Systeme. Bei der Integration von software-definiertem Massenspeicher in seine UCS-Lösung hat Cisco auf eine Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Start-up Springpath gesetzt, mit dem das Unternehmen seit vergangenem Herbst eine strategische Partnerschaft unterhält.
Die Nachfrage nach hyperkonvergenten Systemen steigt derzeit rasant. IDC zufolge ist der Markt im dritten Quartal 2015 zum Vergleichsquartal des Vorjahres um 153,3 Prozent auf 278,8 Millionen Dollar gewachsen. Im Gesamtjahr legte er um 116 Prozent auf ein Volumen von mehr als 800 Millionen zu.
Gleichzeitig versucht sich der Netzwerkriese einen Markt zu erschließen, in dem Start-ups wie Simplivity und Nutanix eine dominante Stellung haben. Gegen die Start-up-Konkurrenz, die oftmals nur eine Lösung hat, möchte sich Cisco mit seinem breiteren Portfolio-Ansatz abgrenzen. Denn die den HyperFlex-Lösungen sollen die etablierten konvergenten Systeme wie Flexpod oder Vblock nicht ablösen, sondern ergänzen. »Das für uns kein entweder oder«, stelle Frank Palumbo, Senior Vice President Data Center Sales von Cisco, bei der Partnerkonferenz in Rom klar.
Sein erstes HyperFlex-System hat Cisco in Europa offenbar bereits verkauft. Distributor Avnet hat erst in der vergangenen Woche bekannt gemacht, die erste HyperFlex-Bestellung erhalten zu haben. Es soll sich dabei um einen Kunden aus Großbritannien handeln, weitere Details hat der Distributor allerdings bislang nicht veröffentlicht.