Immer mehr Unternehmensmitarbeiter müssen von unterwegs oder dem Home Office aus arbeiten und dafür auf zentral gehostete Ressourcen zugreifen. Gerade in solchen Fällen erweisen sich die Latenz im WAN, nicht weitverkehrsgerechte Applikationen und die mangelhafte Nutzung der verfügbaren Bandbreite oft als lästiges Hindernis. Während in Zweigstellen häufig so genannte WOCs (WAN Optimization Controllers, WAN-Beschleuniger) die Probleme beim Fernzugriff auf das RZ lindern helfen, sind reisende Vertriebler oder Manager sowie Angestellte am Heimarbeitsplatz meist auf sich gestellt: Nur wenige WOC-Hersteller bieten auch Software-Clients - so genannte Soft-WOCs - an. Blue Coat und Packeteer wären als Beispiele zu nennen, Marktführer Riverbed zog kürzlich nach.
Nun gesellt sich auch Citrix zum kleinen Kreis der Soft-WOC-Anbieter. Citrix hatte 2006 mit Orbital Data eine Soft-WOC-Lösung mit eingekauft, hat diese aber zunächst insbesondere im Hinblick auf das nahtlose Zusammenspiel mit der hauseigenen SSL-Lösung Access Gateway grundlegend überarbeitet. Deshalb brachte Citrix erst jetzt den Citrix Wanscaler Client auf den europäischen Markt. Der Wanscaler Client läuft laut Hersteller auf allen Windows-Systemen und ist mit den führenden IPSec- und SSL-VPN-Lösungen kompatibel – und nicht zuletzt eben auch mit dem Access-Gateway-Client.
Für das Zusammenspiel zwischen Access Gateway und Wanscaler-Client steht ein spezieller Modus zur Verfügung: Der so genannte AG-Inline-Modus kommt immer zum Einsatz, wenn die Appliance über ein Access Gateway VPN kontaktiert wird. Für die übrigen Szenarien gibt es einen Redirector-Modus. Unterstützt wird das Access Gateway Standard Edition ab Release 4.5.6 und das Access Gateway Advanced Edition ab Release 4.5 mit Hotfix 1.
Die Funktionalität des Soft-WOCs ist mit der vom den Appliances bekannten Funktionsumfang laut Citrix im Wesentlichen deckungsgleich. Als WOC-Familie optimieren die Wanscaler die WAN-Anbindung unter anderem durch diverse Mechanismen der TCP-Beschleunigung. Laut Citrix wählt die Lösung dabei automatisch die jeweils beste Methode für die TCP-Optimierung aus. Der Wanscaler biete zudem eine mehrstufige Datenkompression und arbeite dabei vollständig transparent, erfordere also keine Änderungen an Netzwerkmanagementwerkzeugen oder Firewalls.
Folgende Voraussetzungen gibt Citrix für den Soft-WOC an: Auf RZ-Seite einen Wanscaler der Serie 85xx oder 88xx; das Wanscaler Software Release 4.2.17 oder höher; die Wanscaler Controller Appliance mit Firmware ab Version 4.2.1; sowie auf Client-Seite einen PC mit Windows 2000 Professional oder XP mit mindestens 1 GHz CPU, 512 MByte RAM und 350MByte freiem Plattenspeicher – der Anwender sollte also durchaus über einen aktuellen, leistungsstarken Rechner verfügen.
Der Wanscaler-Client wird als MSI-Datei (Microsoft Installer) auf dem jeweiligen Endgerät installiert. Dabei ist die IP-Adresse des Wanscaler Controllers erforderlich, die aber in der MSI-Datei bereits vorkonfiguriert sein kann.
Kunden mit gültigen Wanscaler-Maintenance-Vertrag können den Software-Client kostenfrei über die Website www.mycitrix.com herunterladen. Die Lizenzierung erfolgt per Concurrent User.
LANline/wg