Citrix stellt Xendesktop mit Xenclient und Xenvault vor

Citrix will Virtual Desktops auch offline verfügbar machen

31. August 2010, 10:02 Uhr |

Gemeinerweise ausgerechnet auf der Hausmesse VMworld des Konkurrenten VMware hat Citrix Systems die neue Version von Citrix Xendesktop vorgestellt. Diese umfasst nun den Bare-Metal-Client-Hypervisor Xenclient für die Offline-Nutzung von Virtual Desktops sowie die zugehörige Verschlüsselungstechnik Xenvault. Durch die sichere Client-Virtualisierung inklusive Abgleich des Virtual Desktops mit einer Kopie im Data Center für Backup- und Recovery-Zwecke will Citrix die Desktop-Virtualisierung auch Benutzern zugänglich machen, die zeitweise offline arbeiten. Bislang war Desktop-Virtualisierung (Virtual Desktop Infrastructure, VDI) an eine Online-Verbindung mit der im RZ gehosteten virtuellen Maschine (VM) gebunden.

Interessant ist, dass Xenclient trotz lokaler Virtualisierungstechnik eine zentral gemanagte
Virtual-Desktop-Umgebung darstellt: Der Administrator kann von zentraler Stelle aus
Virtual-Desktop-Images verteilen, für die Benutzung Richtlinien vorgeben und für regelmäßige,
zentral gehostete Backups sorgen: Sobald sich der Anwender nach einer Offline-Periode wieder mit
dem Unternehmensnetz verbindet, werden alle Änderungen automatisch mit dem Image im Datacenter
synchronisiert. Dies erfolgt laut Citrix-Angaben auf Block-Level sowie unter Trennung zwischen
Profil- und Anwendungsdaten.

Die Entkopplung von Client-Hardware und Virtual-Desktop-Image soll dabei nicht nur Backup- und
Recovery-Prozesse vereinfachen: Sollte ein Notebook gestohlen werden oder abhanden kommen, kann der
Administrator laut Citrix per so genannter „Kill Pill“ das Starten der lokalen virtuellen Desktops
verhindern, sobald das betreffende Endgerät wieder Netzverbindung hat.

Für erhöhte Sicherheit speichert Xendesktop durch die ebenfalls neue Xenvault-Technik die
Benutzerdaten von Unternehmensanwendungen laut Citrix automatisch und transparent in einem
verschlüsselten Ordner. Da Xenvault virtuelle wie auch physische Desktops unterstütze, eigne sich
diese Lösung sehr gut für freie oder Unternehmensmitarbeiter, die ihre eigenen Notebooks als
Endgerät verwenden. Wenn ein Vertrag ausläuft, ein Mitarbeiter kündigt oder der Laptop verloren
geht oder gestohlen wird, bleiben die Unternehmensdaten laut Citrix damit weiterhin geschützt.
Xenvault verschlüssle automatisch Daten jeder beliebigen Unternehmensapplikation, auf die der
Anwender über Citrix Xenapp oder Xendesktop zugreift, sowie per Microsoft App-V gestreamte
Applikationen.

Xenclient ist Bare-Metal-Hypervisor, ermöglicht also den Betrieb der Virtual Desktops direkt auf
der Hardware des Endgeräts, während zum Beispiel VMware Workstation als so genannter
Type-2-Hypervisor auf dem vorinstallierten Betriebssystem des Endgeräts aufsetzt. Dieser Ansatz
soll die Benutzung vereinfachen und die Sicherheit erhöhen. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass
Xenclient nur auf aktueller, Intel-Vpro-fähiger Hardware läuft. Dies schränkt die Auswahl an in
Frage kommenden Notebooks derzeit auf zirka ein gutes Dutzend Modelle ein.

Xenclient und Xenvault werden mit Xendesktop 4 Feature-Pack 2 auf den Markt kommen, das Ende
September verfügbar sein soll. Xenclient ist laut Citrix für alle Kunden mit Xendesktop Enterprise
und Platinum Edition und Advantage-Subscription kostenfrei erhältlich.

Weitere Informationen gibt es unter
www.citrix.de.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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