Im Interview mit CRN erläutert Jeremy Barber von TP-Link, wie sich Mesh-Netzwerke von traditionellen WLAN-Netzen unterscheiden und warum sich der chinesische Netzwerkspezialist dafür entschieden hat, in den Markt einzusteigen.
CRN:Inwiefern unterscheidet sich ein Mesh-Netzwerk von einem klassischen WLAN?
Jeremy Barber: Im Gegensatz zu traditionellen WLAN-Netzwerken setzen sich Mesh-Netzwerke aus mehreren Zugangspunkten zusammen. Jedes der verbundenen Geräte fungiert dabei als eigenständiger Router. Sollte ein Mesh-Gerät überlastet sein oder ausfallen, strukturiert sich das Netzwerk selbstständig neu. Über intelligente Routing-Algorithmen wählen die verbleibenden Geräte weiterhin den schnellstmöglichen Weg.
CRN: Welche Vorteile haben Nutzer, wenn sie statt herkömmlicher Repeater auf ein Whole-Home-WLAN-System wie TP-Links Deco-Router setzen?
Barber: Die angesprochene Ausfallsicherheit ist ein großes Plus für Mesh-Geräte, gerade wenn sie dort eingesetzt werden, wo eine stetige Verbindung besonders wichtig ist. Das kann Online-Gaming und Video-Streaming zuhause sein, aber natürlich auch beim Einsatz im Büro. Auch »WLAN-Deadzones« lassen sich mit Mesh-Geräten einfach eliminieren.
CRN: Welche Einsatzszenarien sind für Mesh-Systeme besonders geeignet?
Barber: Vor allem wenn viel Fläche oder viele individuelle Räume abzudecken sind, glänzen Mesh-Netzwerke im Vergleich zu seriellen WLAN-Verbindungen. Mit Mesh-Geräten ist ein weitläufiges und stabiles Netz möglich, das besonders professionellen Anwendern und Nutzern mit mehrräumigen Anwendungen zu Gute kommt. Als Beispiel könnte man hier das Streamen von Musik über mehrere Lautsprecher in verschiedenen Räumen nennen.
CRN: Was waren die ausschlaggebenden Gründe für TP-Link, ein Mesh-System vorzustellen?
Barber: Es ist eine Technologie, die vor allem im Unternehmensumfeld zunehmend relevanter wird und als Weltmarktführer für WLAN-Produkte möchten wir unseren Kunden natürlich stets die größtmögliche Flexibilität und Auswahl bei der Planung ihrer kabellosen Netzwerke bieten. Unsere Deco-Reihe stellt für TP-Link den ersten Schritt in diese Richtung dar.
CRN: Welche Vorteile bietet die Einbindung von Powerline in ein Whole Home WLAN-System wie den Deco M5 Plus?
Barber: Powerline-Geräte ergänzen das Mesh-Netzwerk durch zusätzliche Funktionen und können beispielsweise mit integrierten Steckdosen zusätzliche Flexibilität bieten. Im Zusammenspiel ergibt sich daraus für den Nutzer ein leistungsfähiges, stabiles und vor allem ausfallsicheres Netz.
CRN: Erwarten Sie, dass Mesh-Lösungen klassische Systeme mit Routern und WLAN-Verstärkern verdrängen werden?
Barber: Nein, die Vorteile von Mesh müssen bekannter werden, bevor davon die Rede sein kann. Momentan ist gerade für private Nutzer das höhere Preisniveau ein Gegenargument und traditionelle WLAN-Repeater werden hier auch weiterhin als kostengünstigere Alternative verfügbar sein.