Im US-Bundesstaat New Mexiko testet Google derzeit solarbetriebene Drohnen, die 5G-Internet bereitstellen. In der Vergangenheit präsentierte der Konzern bereits Pläne, um mit Hilfe von Ballons ein flächendeckendes Internet anzubieten.
Google testet derzeit unter dem Projektnamen »SkyBender« auf einem privaten Weltraumhof in der Wüste New Mexikos solarbetriebene Drohnen, die einen ultraschnellen Internetzugang bereitstellen sollen. Das berichtet die britische Zeitung »The Guardian«, die entsprechende Dokumente Einblicken konnte. Als Übertragungstechnologie setzt der Suchmaschinenkonzern demnach auf Millimeterwellen. Diese sollen im Vergleich zu üblichen Mobilfunkfrequenzen eine bis zu 40 Mal so schnelle Verbindung als bei 4G ermöglichen. Zwar hat das 5G-Signal den Vorteil, nahezu ungestört von anderen Funkübertragungen und Mobilfunkwellen zu arbeiten, jedoch beträgt die Reichweite nur ein Zehntel derer, die mit 4G erreicht wird.
Die Tests, die noch mindestens bis Juli 2016 stattfinden sollen, finden unter der Leitung von Google Access statt. Das Team hatte schon in der Vergangenheit mit Plänen für Aufsehen gesorgt, mit Hilfe von Ballons ein flächendeckendes Internet anzubieten. Statt einer rudimentären Internetversorgung, wie es damals vorgesehen wurde, setzt Google nun auf einen schnellen Internetzugang. Für die Testflüge hat der Internetkonzern laut Guardian ein eigenes Flugkontroll-Zentrum sowie mehrere Sende- und Empfangsstationen auf dem Spaceport eingerichtet. Für die Nutzung des Weltraumhafens bezahlt Google laut Informationen der britischen Zeitung 1.000 US-Dollar am Tag an das private Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic.
Bei den Testflügen setzt Google auf das Flugzeug »Centaur«, das optional mit einem Piloten gesteuert werden kann, sowie solarbetrieben Drohnen von Titan Aerospace, einem Hersteller, den der Internet-Konzern 2014 übernommen hat. Die unbemannten Fluggeräte haben eine Flügelspannweite von bis zu 50 Meter.
Google ist jedoch nicht das erste Unternehmen, das mit Drohnen und Millimeterwellen-Technologie arbeitet. Bereits 2014 hat die Forschungsabteilung des US-Militärs ein Projekt gestartet, um mit Hilfe von unbemannten Fluggeräten eine Verbindung von einem Gigabit pro Sekunde für die Kommunikation von Truppen bei Einsätzen in abgelegenen Gebieten bereitzustellen.