Ehebruch 2.0: Push-Nachricht von der Matratze

Online-Plattformen bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Fremdgehen. Findige Hersteller wollen mit smarten Lösungen dagegenhalten.

Die schöne neue digitale Welt bietet bei Bedarf eine enorme Menge an Dating-Möglichkeiten. Ein Wisch auf dem Smartphone reicht, um mit attraktiven Menschen aus der Umgebung in Kontakt zu treten und anzubändeln. Neben zahlreichen Single-Börsen gibt es selbstredend auch diskrete Plattformen für Menschen, die außerhalb ihrer Ehe oder Partnerschaft ein »Abenteuer« suchen. Klar ist Fremdgehen kein Phänomen der heutigen Zeit, schon in der Antike hat so mancher Damenraub einen Krieg ausgelöst. Aber der Kreis der potenziellen Fremdgeh-Kandidaten hat sich durch die digitalen Helfer vom Briefträger oder der Sekretärin auf nahezu jede Person in der Umgebung erweitert.

Zumindest für das heimische Schlafzimmer gibt es jetzt eine Lösung, die den Seitensprung sofort offenlegt – per Push-Nachricht aufs Handy. Die smarte Matratze ist im Geheimen mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die sofort melden, wenn sie in Gebrauch ist. Wer besonderen Wert darauf legt, kann sich per Kurvendiagramm die Daten der beteiligten Akteure anzeigen lassen: Die Länge und Intensivität der Erschütterungen oder auch das vermutliche Körpergewicht.

Wem die Überwachung des Betts nicht ausreicht, kann den Bereich mit einem smarten Sofa auch auf das Wohnzimmer ausweiten. Als digitaler Rundumschutz taugt das Portfolio freilich nicht, benachrichtigt es doch nur bei Vollzug. Hier müsste noch ein Schritt weiter gedacht werden.

Ein altbewährtes Mittel gespickt mit modernster Technik könnte die Lösung für eifersüchtige Partner sein: Der Keuschheitsgürtel. Erst nach der Eingabe eines Zahlencodes oder Musters auf dem Touchdisplay lässt er sich öffnen – ein GPS-Modul zur Standortüberwachung versteht sich natürlich von selbst. Wer ganz sicher gehen will, setzt zusätzlich auf einen Fingersensor, bevor es auf eine lange Geschäftsreise geht. Auch hier wird der gehörnte Partner per Push-Nachricht alarmiert, sollte sich ein Dritter am Gürtel zu schaffen machen. Dann bleibt es ihm für die Zukunft selbst überlassen, ob er die Zusatzfunktion »Stromschlag« wählt oder einfach das Passwort vergisst und den Möchtegern-Fremdgeher in die ewige Enthaltsamkeit zwingt.