Genese des Allied Telesis Comebacks

Eine Bestandsaufnahme

16. April 2020, 13:15 Uhr | Natalie Lauer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der Ausbau läuft

In den letzten drei Jahren hat Allied Telesis laut Jakub Duch umfassend in den Ausbau der Infrastruktur und damit auch in Personal investiert. Hatte das Team für Deutschland jahrelang aus drei Mitarbeitern bestanden, war es 2019 auf 16 Köpfe angewachsen. Neben dem bestehenden Headquarter in München war eine Niederlassung in Berlin geplant, die inzwischen voll im Betrieb ist. Neben dem Hauptstadtstandort verfügt das Unternehmen heute auch über Präsenzen in Hamburg und Düsseldorf. Derart sukzessive ist Allied Telesis laut Duch auch in Großbritannien, Frankreich und der Benelux-Union vorgegangen, um im Marktgefüge stärker vertreten zu sein.

Der Markt birgt noch viel Potenzial
Die neue Vertriebsstrategie macht sich offensichtlich bezahlt. Die Umsätze in Europa sind um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Der eigene Marktanteil ist für den Geschmack des Unternehmens noch ziemlich gering. Angesichts des großen Potenzials im Markt streben Duch und Rannetshauser nach Höherem.

Im Healthcare-Sektor habe sich Allied Telesis bereits etabliert und einige größere Krankenhäuser nutzen inzwischen ihre Netzwerke. Der Neuaufbau des Vertriebs und die damit einhergehende regionale Präsenz ermögliche außerdem die Aufnahme von Gesprächen mit lokalen Behörden. Kooperationen auf dem Education-Sektor lassen sich so weiter vorantreiben.

Als japanischer Hersteller nehme das Unternehmen im Vergleich zu China oder USA eine politisch neutrale Rolle ein. Dieser Umstand sorge für einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dieser Konkurrenz. Deshalb hat der Netzwerkprofi auch den Militärbereich ins Auge gefasst und zeichnet sich bereits für einige Nato-Netzwerke verantwortlich.

Ein weiterer Bereich, den Allied Telesis abdeckt, sind Smart Buildings. Der Startschuss hierfür fiel letztes Jahr in den USA, genauer gesagt in San Jose. In Großbritannien arbeitet das Unternehmen bereits mit Organisationen aus dem Finanzsektor an Smart Buildings, in Deutschland läuft aktuell ein Testpilot-Projekt.

Trotz seiner vielfältigen Ausrichtung setzt Allied Telesis gemäß eigener Aussage Prioritäten bei den Zielbranchen Healthcare, Education und Behörden.

Förderung junger Talente
Um dem Mangel an Fachkräften und entsprechenden Ausbildungsprogrammen im Netzwerkbereich entgegenzuwirken, hat Allied Telesis vor rund einem Jahr gemeinsam mit der Technischen Akademie in Weilburg die Entwicklung eines Curriculums für Berufs- und Hochschulen in Angriff genommen. Der Lehrplan sieht unter anderem eine Qualifizierung der angehenden Technikerinnen und Techniker durch Allied-Telesis-Zertifizierungen vor (Academic Certified Allied Telesis Technician und Academic Certified Allied Telesis Professional). Wenn Corona dem Vorhaben keinen Strich durch die Rechnung macht, werden im Rahmen des Pilotprojekts die ersten 60 Studenten und Studentinnen mit Allied-Telesis-Produkten im September diesen Jahres zertifiziert sein.

Basierend auf den Erfahrungen mit dem Weilburger Piloten plant das Unternehmen künftig auch Berufsschulen und andere Technikerakademien sowie Universitäten anzugehen. Dabei sollen die im Ausbildungsprogramm enthaltenen technischen Details abermals vertieft werden.

Ebenso ist nun auch ein Job-Portal in Planung, auf dem Partner die neue Generation der Allied-Telesis-zertifizierten Kräfte rekrutieren können. So wolle das Unternehmen einen Mehrwert für seine Partner schaffen. Duch und Rannetshauser gehen davon aus, dass die Projekte in drei bis fünf Jahren erste Früchte tragen werden.

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