Storage-Anbieter

EMC will sich Iomega einverleiben

12. März 2008, 15:34 Uhr | Nadine Kasszian
Mit bis zu 3 TByte verfügbar: der NAS-ServerStorcenter Pro 200rL von Iomega.

Am Montag signalisierte EMC, den Storage-Hersteller Iomega kaufen zu wollen. EMC würde sich den Deal 3,25 US-Dollar je ausstehender Iomega-Aktie kosten lassen.

Wie das Online-Portal Speicherguide.de berichtete, hat EMC dem Storage-Hersteller Iomega eine Übernahmeofferte unterbreitet. Demnach bietet EMC 3,25 US-Dollar für jede ausstehende Iomega-Aktie. Das ergibt einen Gesamtwert von rund 178 Millionen US-Dollar.

Bezogen auf den Freitags-Schlusskurs von 2,66 US-Dollar der Iomega-Aktie ist das ein sattes Plus von fast 23 Prozent. Der Vorstand von Iomega hat das Übernahmeangebot jedoch offiziell abgelehnt.

Als Grund wird dafür angegeben, dass man derzeit wie bekannt dabei sei, die chinesische Excelstor Group zu übernehmen, eine Tochter von Great Wall Technology. Bezahlt werden würde mit neuen Iomega-Aktien, sodass nach erfolgter Transaktion die Chinesen eine Mehrheitsbeteiligung an Iomega hielten und Excelstor zu einer Iomega-Tochter würde, also eine klassische Reverse-Übernahme (Reverse Takeover).

Iomega ließ verlauten, dass die Offerte von EMC keine Wertsteigerung mehr für Iomega-Aktionäre bringen würde. Der Kurs der Iomega-Aktie sprang dennoch gestern in New York um 20 Prozent auf einen Schlussstand von 3,20 US-Dollar.

Neuer NAS-Server von Iomega

In der vergangenen Woche stellte Iomega auf der CeBIT unter anderem neue NAS-Systeme (Network-Attached Storage) vor. Das System Storcenter Pro 200rL läuft unter Linux. Es ist mit vier SATA-II-Festplatten ausgestattet.

Der Server lässt sich als RAID-0-, RAID-5- oder RAID-0+1-System konfigurieren. Zudem lässt er sich in einer JBOD-Konfiguration (Just a Bunch of Disks) betreiben. Die Festplatten lassen sich im laufenden Betrieb austauschen.

Pikanterweise liefert Iomega den Server zusammen mit fünf Lizenzen von EMCs Backup-Software Retrospect Express aus. Damit lassen sich Sicherungsläufe durchführen, und zwar auch von offenen Dateien und zeitgesteuert. Die Software überprüft zudem die Qualität der Sicherungskopie.

Typische Anwender des Storcenter Pro 200rL sind nach Angaben des Unternehmens kleine Firmen und Abteilungsnetzwerke. Dank eines integrierten Print-Servers lassen sich an das Gerät auch Drucker anschließen. Die Einbindung in ein LAN erfolgt über einen Gigabit-Ethernet-Adapter.

Preise und Verfügbarkeit

Der NAS-Server wird voraussichtlich im April in den Handel kommen. Das Modell mit 3 TByte Kapazität kostet rund 1700 Euro, die Version mit 2 TByte an die 1450 Euro. Die Einstiegsversion mit 1 TByte Speicherplatz ist für circa 1250 Euro zu haben.

Neben Windows ab Version 2000 unterstützt das Storcenter Pro auch Mac OS ab 10.2.7 und die gängigen Linux-Distributionen, etwa von Red Hat, Mandrake und Debian. Zudem kommt der NAS-Server mit folgenden Dateiprotokollen zurecht: NFS, CIFS, AFP, FTP sowie NTFS.


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