Als »wichtigste Produktankündigung seit Vorstellung der ersten Symmetrix-Storage-Systeme« bezeichnet EMC die Markteinführung des Symmetrix V-Max. Das Speichersystem ist hochgradig skalierbar und bietet ein Management-Tool, mit dem sich der Speicherplatz für Tausende von Virtual Machines verwalten lässt.
Beim Symmetrix V-Max hat EMC in die Vollen gegriffen. V-Max steht übrigens für »Virtual Matrix Architecture«. Dies zeigt, für welche Umgebungen das System gedacht ist: Data-Center mit bis zu mehreren Tausend virtualisierten Servern.
Die Basis-Engine eines V-Max ist mit vier Quad-Core-Xeon-5400-Prozessoren von Intel ausgestattet. Den direkten Sprung zum »Nehalem« (Xeon 5500) hat EMC nicht gewagt, doch dürften kommende Versionen Intels neuen Prozessor-Typ verwenden.
Eine Engine hat eine Bandbreite von 24 GBit/s und einen Arbeitsspeicher von bis zu 128 GByte. Bis zu acht dieser Einheiten lassen sich zusammenfassen. Das ergibt 1 TByte RAM und 192 GBit/s.
Je nach Bedarf kann der Anwender auf 48 bis hin zu 2400 Festplatten zugreifen. Interessant ist der Mix, den EMC vorsieht: Für besonders I/O-lastige Anwendungen steht schneller Flash-Speicher (Solid-State-Drives mit bis zu 400 GByte) zur Verfügung. Zudem lassen sich Daten auf Fibre-Channel-Platten oder preisgünstigen Serial-ATA-Disks platzieren. Die maximale Speicherkapazität beträgt 2 Petabyte.
Die Daten können mithilfe der Virtual-LUN-Technik nach Bedarf zwischen diesen Speicherebenen (Tiers) hin und her geschoben werden.
V-Max unterstützt Fibre-Channel (4 GBit/s), Gigabit-Ethernet, iSCSI und Ficon. Als Interconnect-Technik kommt »Rapid IO« zum Zuge, nicht Infiniband. Pro Connection unterstützt Rapid IO bis zu 2,5 GBit/s. Jede Engine unterstützt derzeit bis vier Connections. In Nachfolgegenerationen des V-Max wird EMC sicherlich diese Zahl erhöhen.
Trotz der Entscheidung für Rapid IO dürfte EMC auch konkurrierende Techniken wie Infiniband oder 10-Gigabit-Ethernet im Auge behalten. Es ist davon auszugehen, dass der Hersteller die V-Max-Systeme umrüstet, sollten sich diese Verfahren als vorteilhafter herausstellen.
Mit dem V-Max beseitigt EMC zudem einen Schwachpunkt seiner Storage-Systeme: das manuelle Verschieben von Daten von einem Tier zum nächsten. Die Lösung heißt »Fast« (Fully Automated Storage Tiering).
Mithilfe dieses Tools lassen sich Regeln aufsetzen, anhand derer Daten automatisch von einer Ebene auf eine andere geschoben werden, etwa von FC-Platten auf billigere, aber langsamere SATA-Disks. Firmen wie Compellent bieten diese Funktion bereits an. »Fast« soll Ende des Jahres für die Symmetrix V-Max und DMX-4 bereitstehen.
Zum Preis einer V-Max: Das Basissystem im Format 42 HE (Höheneinheiten) mit 200 TByte Kapazität kostet rund 250.000 Dollar.