Freie Wahl bei Routern

Die Bundesregierung will den Routermarkt liberalisieren und hat jetzt einen Gesetzesentwurf zur freien Routerwahl verabschiedet. Künftig hat der Verbraucher freie Wahl über das Endgerät. Fachhändler dürfen sich über höhere Margen freuen.

Das Bundeskabinett will sowohl Verbraucher als auch den Wettbewerb stärken und hat im Zuge einer Neuregelung beim Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikationseinrichtungen (FTEG) jetzt einen entsprechenden Gesetzesentwurf verabschiedet. Bereits Ende Februar hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einen Entwurf zur freien Routerwahl vorgelegt. Mit der Neuregelung wird der so genannte Routerzwang abgeschafft und Verbraucher dürfen künftig selber entscheiden, welchen Router sie letztendlich an ihrem Breitbandanschluss verwenden wollen. Die Bundesregierung will mit diesem Schritt »dem europäischen Ziel eines offenen und freien Warenverkehrs von Telekommunikationsgeräten Rechnung tragen.«

Zuvor war es gängige Praxis, dass die Netzbetreiber aus vorgeschobenen Sicherheitsgründen nur eigene Endgeräte zugelassen und die Zugangsdaten für die Einrichtung eines anderen Geräts zurückgehalten haben. Diese Vorgehensweise hat unter den TK-Herstellern oftmals für Kritik gesorgt und ist nun nicht mehr erlaubt. Künftig müssen Netzbetreiber ihren Kunden beim Abschluss eines Vertrages kostenlos die Zugangsdaten für Internet- und VoIP-Dienste mitteilen. So kann der Verbraucher mit Hilfe der Daten ein selbst gewähltes Endgerät für den Breitbandzugang verwenden. Zwar dürfen die Netzbetreiber ihren Kunden auch weiterhin eigene Produkte anbieten, diese müssen jedoch nicht mehr vom Nutzer angenommen werden.

Von diesem Gesetz dürfte vor allem der Channel profitieren. So begrüßen die zahlreichen TK-Hersteller in Deutschland den freien Wettbewerb und rechnen mit steigenden Absatzzahlen. Die Fachhändler dürfen sich demnach über höhere Margen freuen und auch der Nutzer profitiert vom Kampf der Hersteller um die bessere Technologie. Er hat die Wahl zwischen leistungsfähigerer Hardware und kann sich diese zukünftig nach seinen Bedürfnissen auswählen.