Google bringt sein WLAN-System »Google Wifi« auf den deutschen Markt. Dank Mesh-Technik soll es eine bessere Abdeckung und einen höheren Durchsatz als klassische Kombinationen aus WLAN-Router und Repeater erreichen.
WLAN-Netzwerke auf Basis von Mesh-Technologie versorgen mithilfe verteilt aufgestellter Basisstationen auch die hinterste Ecke des Heims mit WLAN – und dies, ohne dass die Bandbreite wie beim Einsatz von Repeatern leidet. Klassische Netzwerkhersteller wie D-Link, Linksys, Netgear und TP-Link bieten entsprechende Sets an, doch auch Neulinge mischen in dem wachsenden Markt mit. Dazu zählt beispielsweise Google , das seine Lösung »Google Wifi« bereits im vergangenen Herbst vorgestellt, aber zunächst nur in den USA verkauft hatte. Jetzt kommt sie auch auf den deutschen Markt, wo sie nicht nur über den Google Store angeboten wird, sondern auch über den Fachhandel. Zum Start ist Google Wifi bei Media Markt, Saturn, Mobilcom-Debitel, Vodafone, Conrad, EP, Medimax, Cyberport und Tink zu haben.
Von den Konkurrenten hebt sich Google vor allem durch den niedrigen Preis ab: Das Bundle mit zwei Geräten kostet nur 249 Euro und damit fast 100 Euro weniger als die Sets der meisten anderen Hersteller; eine Einzelstation gibt es für 139 Euro. Allerdings verbaut Google nur zwei Funkmodule (2,4- und 5-GHz-Frequenzband). Teurere Triband-Systems haben noch ein zusätzliches 5-GHz-Modul für den Backbone, damit über mehrere Stationen weitergeleitete Daten nicht die Bandbreite für die Clients im WLAN-Netzwerk verknappen. Wie bei Mesh-Netzwerken üblich organisieren sich auch die Google-Stationen selbst und sorgen dafür, dass ein Client über den Zugangspunkt mit der besten Performance angebunden wird und dass der Wechsel zwischen den Zugangspunkten nahtlos erfolgt, etwa wenn sich der Nutzer mit seinem Smartphone durchs Haus bewegt. Die Verwaltung erfolgt Google-typisch über eine App, die für Android und iOS bereitsteht. Über sie können beispielsweise Nutzungsstatistiken abgerufen, bestimmte Clients priorisiert oder ein Gästenetzwerk eingerichtet werden.
Die Google-Basisstationen haben einen Durchmesser von 10,6 Zentimetern und sind rund 6,9 Zentimeter hoch. Sie unterstützen die WLAN-Standards 802.11a/b/g/n und ac und sind mit zwei Ports für Gigabit-LAN ausgestattet. Am Master-Gerät dient einer davon als WAN-Port, über den anderen können Geräte per Kabel angebunden werden, ebenso wie über beide Ports aller anderen Basisstationen. Die Stromversorgung erfolgt über einen USB-Type-C-Anschluss.