Scheitern Googles ehrgeizige Handy-Pläne an schlechtem Software-Support?

Googles Android-Plattform unter Beschuss

20. Dezember 2007, 23:45 Uhr |

Googles Mobilfunk-Entwicklungsplattform Android gerät ins Kreuzfeuer der Softwareentwickler. Die Plattform hätte viele Fehler, es würden Funktionen fehlen und der Support sei unzureichend, lauten die Vorwürfe. Analysten fürchten bereits, dass das Googles ehrgeizige Handy-Pläne ernsthaft gefährdet sein könnte.

Googles Open-Handset-Alliance (OHA) und die daraus folgende Entwicklungsplattform Android sind mit dem Anspruch angetreten, die Mobilfunk-Industrie zu revolutionieren. Doch jetzt beschweren sich viele Softwareentwickler über zahlreiche Bugs und unfertige Funktionen in der Android-Plattform. Angeblich seien die Features schlecht dokumentiert, funktionierten nicht oder fehlten schlichtweg komplett.

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"Android ist definitiv noch nicht reif für eine weite Verbreitung", meint Adam MacBeth, Softwareentwickler bei Mergelab. Dabei steht MacBeth mit seiner Kritik nicht alleine da, viele Entwickler bestätigen seine Erfahrungen. So würden selbst bei den einfachsten Funktionen viele Programmfehler auftreten. Vor allem aber mangelt es an einem ausreichenden Support seitens Google. So würde man nur selten auf Anfragen und Beschwerden der Entwickler-Gemeinde reagieren, und es gibt auch keine Hinweise zur Fehlerbehebung.

Beschwerden über neue Software sind nicht Ungewöhnliches. Doch in diesem Fall handelt es sich nach Ansicht der Softwareentwickler um weitaus mehr als die üblichen Anfangsprobleme. Verschiedene Analysten stellen deshalb schon die gesamte Mobilfunk-Initiative von Google in Frage. "Wenn Google nicht bald und umfassend auf diese Vorwürfe reagiert, wird das die Verbreitung der Android-Plattform sehr stark verlangsamen", sagt Bill Hughes, Analyst beim Marktforschungsinstitut In-Stat.

Google spricht dagegen von einem bislang positiven Feedback auf die Android-Initiative und alle Vorschläge sollen in eine neue Version des Entwickler-Kits einfließen. Auch der weitere Zeitplan sei unverändert, so sollen die ersten Telefone mit der neuen Technik in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf den Markt kommen.

Bislang hat Google sein Ziel sehr ambitioniert verteidigt. "Es geht darum, auf tausenden verschiedener Handys präsent zu sein", sagte Google-Chef Eric Schmidt unlängst über das Projekt und meint damit, dass die Handys internetfähig werden müssen, damit sie für eine Google-basierte Werbung erreichbar sind.

Pia Entenmann/CZ/pk


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