Der US-amerikanische Netzwerkausrüster Force10 Networks, Spezialist für 10-Gigabit-Ethernet-Switching hat mit dem fehlertoleranten Switch C150 seine Midrange-Familie der C-Serie um ein dicht bestückbares 6-Slot-Chassis - zwei Slots für Managementmodule, vier für Line-Cards - erweitert. Zusammen mit den ebenfalls neu vorgestellten 8-Port-10GbE-Line-Cards bringt der C150 damit auf neun Höheneinheiten 32 10GbE-Ports (XFPs) unter, während sein großer Bruder C300 auf 13 HE mit seinen acht Line-Card-Slots nun 64 10GbE-Ports bereitstellen kann.
Auch sonst bringt es der C150 als Kompaktgerät für mittelgroße Datacenter stets exakt auf die halben Leistungswerte des C300: Sein Switch-Fabric stemmt 768 GBit/s (C300: 1,536 TBit/s), die Forwarding-Leistung liegt bei 476 mpps (Millionen Pakete pro Sekunde; C300: 952 mpps). Werden die Geräte mit GbE-Ports bestückt, versammeln sie 192 beziehungsweise 384 Ports. Die Switches unterstützten Power over Ethernet (PoE) gemäß 802.3af Class 3. Sie liefern damit beim Einsatz von 10/100/1000Base-T-Ports zur Stromversorgung von IP-Telefonen, Netzwerkkameras oder WLAN Access Points 15,4 Watt an jeden Port. Der Listenpreis des C150 liegt bei 16.500 Dollar, die 8x10GbE-Line-Card kostet 16.000 Dollar.
Laut Force10 lassen sich Glasfaser- und Kupfer-Ports auf einer Karte kombinieren, was die Flexibilität erhöhen und die Ersatzteilbevorratung erleichtern soll. Um Hochverfügbarkeit zu garantieren, verfügen die Switches für anspruchsvolle Rechenzentren laut Hersteller neben redundanter Stromversorgung auch über Redundanz bei Routing-Prozessoren und Switching Fabrics sowie passive Backplanes. Zudem bringt das Betriebssystem FTOS High-Availability-Funktionen mit: Es erlaubt laut Force10 die automatische Fehlerisolierung und -behebung bei laufendem Betrieb und initiiert im Fehlerfall einen automatischen Rollback zur jeweils letzten funktionierenden Konfiguration, um den Einfluss von Konfigurationsfehlern zu minimieren.
Force10 hat FTOS inzwischen auch auf die Access-Switches der S-Serie ausgedehnt und nutzt damit ein einheitliches OS für das gesamte Portfolio von den Terabit-Core-Switches der E-Serie über die C-Serie bis zu den Access-Geräten. FTOS basiert auf einem NetBSD-Kernel und bringt damit Prozessmodularität und -isolierung mit. Force10 betont, man nutze eine einzige Source-Code-Basis und einen einheitlichen Release-String. Mit diesen Bemerkungen zur Einheitlichkeit des Betriebssystems zielt Force10 – ebenso wie das kürzlich in das Highend-Switching eingestiegene Routing-Schwergewicht Juniper – auf eine Abgrenzung gegenüber den Varianten von IOS, dem Betriebssystem des Marktführers Cisco, der jüngst mit dem Nexus 7000 einen Nachfolger seines weit verbreiteten Unternehmens-Switches Catalyst angekündigt hat. Das Switching Fabric des Nexus 7000 bringt es laut Cisco auf 15 TBit/s. Nexus soll ab dem zweiten Quartal verfügbar werden und mit 512 10GbE-Ports einen neuen Referenzwert setzen. Er basiert nicht auf IOS, sondern auf dem neuen Betriebssytem NX-OS.
LANline/wg
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