HP-Pressekonferenz zur Integration von 3Com

HP Networking: Angriff auf den Netzwerk-Primus

10. August 2010, 11:34 Uhr |

Trotz des Sommermonats August und der Ferienzeit im Süden der Republik rief HP am Montag zur Pressekonferenz, und viele Fachjournalisten folgten diesem Ruf nach München. Versprach das Thema doch spannend zu werden: Die Integration der 3Com-Produkte und damit auch die neue Ausrichtung der Abteilung "HP Networking" standen auf der Agenda.

Gleich zu Beginn der Pressekonferenz machte Martin Böker, Country Manager für den Bereich HP
Networking in Deutschland, die neue Ausrichtung der Netzwerksparte des Herstellers deutlich: "Wir
ändern die Spielregeln". Diese Aussage zielte ohne Zweifel – ebenso wie viele andere Statements im
Verlauf der Veranstaltung – auf den großen Konkurrenten im Netzwerkbereich: Cisco. So wurde dann
auch mit einer Grafik der Analysten von Canalys belegt, dass die Procurve- und 3Com-Systeme im
ersten Quartal des Jahres 2010 mit insgesamt 23 Prozent Marktanteil am deutschen Markt einen
stolzen zweiten Platz hinter Markführer Cisco mit 45 Prozent einnehmen (Managed Switches, gemessen
nach der Zahl ausgelieferter Ports). Auch im "Magic Quadrant" der Gartner-Analysten für den Bereich
Enterprise-LAN wird Cisco als der führende Hersteller bezeichnet, dem HP dann knapp auf dem zweiten
Platz folgt.

Mit diesen Zahlen vor Augen hat HP nun ein Ziel klar vor Augen: Man sieht sich nach der
Eingliederung von 3Com nun endlich dazu in der Lage, den kompletten Bereich vom SMB- bis zum
Enterprise-Bereich abzudecken. Dies soll durch ein Produktportfolio erreicht werden, dass sich in
die folgenden Kategorien aufteilt:

– die A-Serie (Advanced) – für den Enterprise-Bereich,

– die E-Serie (Essential) – für den Mittelstand,

– die V-Serie (Value) – für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und

– die S-Serie (Security) – für die Sicherheitsprodukte, hier sind auch die Lösungen von
Tippingpoint zu finden.

Mit diesen Voraussetzungen glaubt man sich nun gut gerüstet, um erstmals als ernsthafter
Aspirant auf den Platz 1 in diesem Marktsegment anzutreten. Wo im direkten Vergleich zur Konkurrenz
noch Lücken im Portfolio auftauchen – was beispielsweise für die Bereiche WAN- und
Applikationsbeschleunigung zutrifft – will man diese durch Angebote von Partnern wie F5 oder
Riverbed schließen.

Besonders stolz war dann Thomas Meudt, Program Manager bei HP, schließlich auch darauf, dass
zwei Modelle des größten Switches aus der Enterprise-Serie mit der Bezeichnung A12500 in einem der
HP-Rechenzentren in Houston (Texas) mit einer Backplane-Kapazität von 6,6 TBit/s den kompletten
Datenverkehr des Herstellers managen. Damit besitze man an diesem Standort ein Rechenzentrum, das
komplett ohne Hardware von Mitbewerber Cisco arbeitet – was man bei HPs Anspruch als ernster
Konkurrent der "Nummer Eins" im Netzwerkmarkt zu agieren, wohl auch erwarten sollte.

Frank-Michael Schlede/pf


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