Rechenzentrum aus der Box: Integrierte Appliances sind mittlerweile ein Milliarden-Geschäft mit phantastischen Wachstumsraten. Die Start-ups sitzen nicht nur im Silicon Valley, auch ein deutscher Player aus dem hohen Norden will in dieser neuen Liga mitspielen.
Hyperkonvergente Systeme stehen vor dem Durchbruch. Analysten zufolge werden Pioniere wie Nutanix und Simplivity oder Branchenriesen wie HPE oder EMC im diesem Jahr das Umsatzvolumen mit integrierten Appliances auf 1,5 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. CRN-Redakteur Daniel Dubsky sprach mit Herstellern und Systemintegratoren über Chancen und Risiken in diesem am schnellsten wachsenden Bereich des Rechenzentrumsgeschäfts
(Thema der Woche). Getrennte Infrastrukturen werden in einer Art Datacenter aus der Box kombiniert, IT-Leiter lernen die »Simplifizierung der blechgewordenen IT-Infrastruktur« zunehmend schätzen. Hersteller sprechen gar von einem Paradigmenwechsel. Das klingt zunächst phantastisch. Aus vertrieblicher Sicht ist hyperkonver¬gente Infrastruktur aber alles andere als smart.
Denn die Technologie, so bestechend sie ist, braucht im Channel integriertes Expertentum. Computing, Storage, Netzwerk, Virtualisierung, Cloud: Alle diese Kompetenzen müssen im Consulting zusammenfließen, getrennte Silos im Pre-Sales also aufgebrochen werden. Noch hat nicht jeder Systemintegrator die Voraussetzungen dafür geschaffen oder – wie HPE-Manager Florian Bettges gegenüber CRN anmerkt – die Komfortzone verlassen. Schulungen und Zertifizierungen sind unabdingbar.
Einmal mehr haben amerikanische Start-ups den Markt für Hyperkonvergenz geprägt. Nutanix und Simplivity, beide 2009 gestartet, haben bereits VC-Kapital in dreistelliger Millionenhöhe eingesammelt. Wahrlich selten findet man in boomenden Märkten für IT-Infrastruktur Pioniere aus Deutschland. Umso erfreulicher, dass dieses Mal die hierzulande noch weitgehend unbekannte Losstech GmbH auf der CeBIT im Fachhandelsforum Planet Reseller viel Beachtung für ihre konvergenten Appliances fand (CRN/Video