Die Windows-basierende IP-TK-Lösung Cytel Ibx adressiert den Bedarf in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Nutzung des SIP-Standards soll dabei Flexibilität bei der Auswahl von Endgeräten bieten. Faxserver und ISDN-Gateways sind integriert, und optional lassen sich sogar Handys ins System einbinden. LANline hat die "Rundumlösung" im Test unter die Lupe genommen.
Was den Mitarbeiter im Unternehmen anbelangt, sind seine Telefonieanorderungen in der Regel
überschaubar: Weiterleitung, Makeln, Dreierkonferenz und Voicebox – viel mehr will der Endbenutzer
in der Regel nicht von seinem Telefon. Ausnahmen sind die Telefonzentrale und Arbeitsplätze für die
Chef- oder die Teamsekretärin. Alles kein Problem mit Cytel Ibx, sagt der Hersteller. Die
softwarebasierende IP-TK-Anlage für Windows-Betriebssysteme integriert sich in Office-Anwendungen,
bringt ein eigenes Softphone mit und kann verschiedene IP-Telefone ansteuern, darunter Geräte von
Snom, Polycom, Aastra und Cisco. Die Verbindung mit dem klassischen Telefonnetz erfolgt über
ISDN-Karten. Da die Anforderungen an diese recht hoch sind, wird nur eine Handvoll unterstützt:
Gerdes, HST und Dialogic/Eicon stehen auf der Kompatibilitätsliste. Dazu kommt eine GSM-PCI-Karte
von Comsat, mit der sich die IP-TK-Anlage zum internen GSM-Gateway ausbauen lässt. Für Anwender mit
geringeren Ansprüchen ist eine Small-Business-Version erhältlich: Diese unterstützt maximal zwei
Leitungen und fünf Benutzer, ist dafür aber auch mit einer AVM-Fritzcard zufrieden. Neben der
reinen Software ist die Cytel Ibx auch fertig installiert als Appliance erhältlich. Zum Test wollte
LANline das Produkt von Anfang an testen und wählte die Softwarevariante. Cytel lizenziert die
TK-Anlage entweder per Lizenzdatei oder mithilfe eines USB-Dongles. In unserem Paket lag der
Dongle, der sich während des Tests völlig transparent und unauffällig verhielt.
Für die ISDN-Verbindung nutzten wir eine Primux-4S0-Karte von
Gerdes, die auf einem
Standard-PCI-Bus vier ISDN-Anschlüsse und damit acht B-Kanäle unterbringt. Die gleiche Karte ist
auch als PCI-Express-Version erhältlich – im Labor bekamen wir auch prompt Schwierigkeiten, noch
einen Server mit klassischen PCI-Slots zu finden. Ebenfalls mit im Testaufbau war die
Comsat-GSM-Karte (
www.comsat.de). Auch sie ist mit
einem PCI-Bus ausgestattet und bringt vier GSM-Module auf der Leiterplatte unter (769 Euro für zwei
GSM-Kanäle, Erweiterungssatz auf vier Kanäle: 495 Euro). Als Endgeräte kamen neben den Softphones
drei IP-Telefone zum Einsatz: ein
Snom 360, ein
Aastra 57i und ein
Polycom Soundpoint IP670.
Für alle drei Telefone bietet Cytel detaillierte Konfigurationsanleitungen und -dateien, die eine
automatisierte Verteilung der Einstellungen erlauben. Wer sich vorab einen Überblick hinsichtlich
der Konfiguration von IP-Telefonen verschaffen will, findet im Cytel-Wiki Anleitungen für viele
Geräte (
www.cytelibx.de/wiki).
Wie bei jeder TK-Anlage sollte sich der Anwender vor der Installation Gedanken über die
Rufverteilung und Rufnummernvergabe machen. Der so genannte Rufnummernplan entscheidet nicht nur
über die Länge der Durchwahlen und die Zuordnung von Nummern zu Endgeräten, er hat auch Einfluss
auf die Art der Vorwahlen. Während beispielsweise in vielen Unternehmen eine Null als Präfix für
eine Amtsleitung etabliert ist, kann der Administrator bei der Cytel Ibx weitere Präfixe vergeben,
zum Beispiel für die Nutzung eines SIP-Providers oder wenn das Unternehmen bestimmte Anrufe stets
über eine besondere Leitung führen will. Damit zu lange oder zu kurze Durchwahlen nicht die
Flexibilität einschränken, unterstützt die Cytel Ibx die Blockwahl vom Endgerät zur Anlage: Dabei
wird die Nummer "333" nicht als drei einzelne Ziffern, sondern als kompletter Zahlenblock zur
Anlage geschickt. Dies hilft, wenn beispielsweise die Nummer "33" bereits für eine andere Funktion
vergeben ist. Ohne Blockwahl müsste die Anlage nach der zweiten "3" abwarten, ob noch eine weitere
Ziffer kommt, und könnte erst dann einen Verbindungsversuch starten.
Cytel hat ein relativ einfaches Lizenzmodell für sich adaptiert. Es heißt mehr oder weniger "All
inclusive": Vom Faxserver über die SIP-Provider-Unterstützung, die CRM-Anbindung und die
Endgeräteintegration – es ist alles im Servergrundpreis von 749 Euro abgedeckt (einschließlich vier
Leitungs- und fünf Benutzerlizenzen). Zusatzkosten verursachen nur noch weitere ISDN-Leitungen und
Benutzer-Accounts (jeweils zirka 100 Euro). Maximal 120 Leitungen und 500 Benutzer unterstützt die
TK-Anlage. Für den Anwender ist dies praktisch, bekommt er doch zu transparenten Kosten eine
vollständige Anlage, die auch vor komplexen Funktionen wie umfangreichen Voiceboxen und IVR
(Interactive Voice Response) nicht haltmacht.
Doch vor die "unbegrenzten" Kommunikationsmöglichkeiten hat der Hersteller noch die Installation
gesetzt. Die beginnt mit der ISDN-Karte, die erst eingebaut werden sollte, nachdem die Treiber
installiert sind. Danach findet das Betriebssystem – in unserem Fall Windows Server 2003 – vier "
WAN-Miniport-Adapter". Nicht nervös werden, wenn die Treiberbenachrichtigungen keinen Hinweis auf
Gerdes tragen – es ist dennoch die richtige Version. Sobald die Gerätesteuerung vier Mal grünes
Licht gibt, steckt der Anwender den Lizenz-Dongle in einen freien USB-Steckplatz und startet die
Installationsroutine der Cytel Ibx. Ein grafisch gut gemachtes Menü empfängt den Administrator, der
jetzt seine Anschlussvariante auswählen kann: ganz allein am ISDN-Bus, hinter einer TK-Anlage, als
Unterstützung einer TK-Anlage oder nur über SIP-Provider. Eine kleine Grafik erläutert die Optionen
und sagt in diesem Fall mehr als Tausend Worte. Anschließend lässt sich die Lizenz auswählen, wobei
auch Cytel eine 30-Tage-Demoversion erlaubt. Kleiner Hinweis: Wenn sich der Anwender für ein
Lizenzmodell entschieden hat, führt – zumindest in der Installationssoftware – kein Weg zurück.
Trotz "Zurück"-Button, geht es nur noch vorwärts. Nun folgen Fragen zur Grundkonfiguration wie
Standort, Vorwahl und Ähnliches.
Interessanter wird es bei der Hardwareauswahl. Die Cytel Ibx erkennt nicht automatisch den Typ
der eingebauten ISDN-Karte, der Administrator muss die Daten vorgeben. In unserem Fall mit vier
S0-Anschlüssen sind also auch vier "Adapter" einfügen. Anschließend will der Installations-Wizard
die Telefonnummern wissen, und hier kann es zum ersten Mal wirklich kniffelig werden. Die
Eingabemaske orientiert sich am ISDN-Anlagenanschluss, bei dem sich die Rufnummer aus einem
konstanten Teil, der Kopfnummer, und einem Durchwahlbereich zusammensetzt. Daher sind auch
ISDN-Mehrgeräteanschlüsse, die in der Regel aus mehreren, (hoffentlich) aufeinanderfolgenden
Nummern bestehen, in der gleichen Weise einzugeben: also den identischen Teil der Nummern in das
Feld für die Kopfnummer und die variablen Stellen wie Durchwahlen in das "Von"- und das "Bis"-Feld.
Danach ist die Installation abgeschlossen, der Server startet und die Administrationsoberfläche
erscheint. Es handelt sich dabei um ein eigenständiges Programm, keine Browser-Anwendung. Das
Management der TK-Anlage muss also auf dem Windows-Server erfolgen, wenn auch der Anwender per RDP
eine Remote-Session fahren kann.
Standardmäßig ist kein Passwort vergeben, der Administrator kann also sofort mit einem beherzten
Mausklick loslegen. Die Benutzeroberfläche bietet auf der linken Seite die übliche
Navigationsleiste, rechts lassen sich die Aktionen ausführen. Worauf Cytel verzichtet hat, ist ein
Wizard, der einen unerfahrenen Anwender durch den Konfigurationsprozess führt. Es geht zwar auch
ohne Wizard – dann sollte der Administrator jedoch das größtenteils sehr gute Handbuch zu Rate
ziehen, um bei bestimmten Optionen zu wissen, was er gerade tut: Wenn auch die Oberfläche auf den
ersten Blick aufgeräumt und völlig unkompliziert aussieht, so verbergen sich "unter der Haube"
zahlreiche Funktionen und Features. Dies liegt vor allem an der Flexibilität der Cytel Ibx:
Voicemail, Faxserver und SIP-Provider sind zu konfigurieren, die einzelnen Benutzer anzulegen und
deren Erreichbarkeit sowie die verwendeten Endgeräte einzustellen. Wir gehen hier nicht auf die
Konfiguration der IP-Telefone ein, dies würde den Rahmen sprengen: Allein das Telefon von Aastra
bietet mehrere Dutzend Felder und Auswahlboxen, die sich per Webbrowser füllen lassen. Für die
Basisfunktionalität reicht allerdings eine Handvoll Angaben: Account-Name, Passwort, IP-Adresse
oder Servername und die Durchwahl.
Auf der anderen Seite, in der TK-Anlage, müssen die Accounts natürlich ebenfalls angelegt sein.
Bevor sich der Administrator an diese Aufgabe macht, ist noch ein Blick in das Menü mit den "
Leitungsbündeln" wichtig. Dort lassen sich ISDN-B-Kanäle, SIP-Verbindungen oder GSM-Leitungen in
Gruppen zusammenfassen, priorisieren und ganz allgemein so aufteilen, dass sie dem richtigen
Einsatzzweck zugeordnet sind. Hat der Anwender – wie in unserem Fall – vier ISDN-Adapter
konfiguriert, so tauchen entsprechend auch acht B-Kanäle im Bündel auf. Sind allerdings nur zwei
der Adapter mit physikalischen ISDN-Ports verbunden, kann es passieren, dass ein ausgehender Anruf
versucht, über einen falschen, nicht angeschlossenen Adapter hinauszuwählen. Die Fehlermeldung
lautet dann im Logfile lapidar "No ISDN network" – auf die Idee, dass die TK-Anlage nicht über den
D-Kanal abprüft, welche Karten aktiv sind und welche nicht, kamen wir erst mithilfe des
ausgezeichneten Cytel-Supports. Also: Bei mehr Adaptern als ISDN-Anschlüssen entweder die nicht
aktiven Ports extrem niedrig priorisieren, oder ganz aus dem Leitungsbündelmenü löschen –
hinzufügen lassen sie sich später ganz einfach.
Die SIP-Kanäle konfiguriert der Administrator am besten über das Menü, in dem auch der
SIP-Server eingerichtet wird. Falls eine GSM-Karte eingebaut ist, ist allerdings wieder das
Leitungsbündelmenü zuständig. Dazu legt der Anwender ein neues Bündel an, und wählt die
Comsat-Karte als Hardware aus. Anschließend erstellt er eine Bündelregel, in der die Vorwahl der
verwendeten SIM-Karte mit einem Wildcard-Platzhalter – also 0177* oder 0170* – eingetragen wird.
Als "Bündel" wird wählt der Anwender das eben hinzugefügte GSM-Bündel, und fortan laufen alle
Telefonate mit der Vorwahl 0177 über die GSK-Karte – die hoffentlich über eine günstige Flatrate
für den genutzten Provider verfügt. Dies klingt zwar alles ein bisschen kompliziert, ist es aber
nicht – Cytel hat das Konzept gut durchdacht.
Woran es bei der Software manchmal hapert, sind eher Kleinigkeiten wie etwa der Punkt "
Serverneustart". Nach vielen Aktionen, vor allem wenn Hardware involviert ist, zeigt das
Meldungsfenster der Administrationsoberfläche den Hinweis "Die Änderungen werden erst nach einem
Neustart des Servers wirksam". Gemeint ist der VoIP-Server, nicht die physikalische Maschine – doch
daran zweifelt der Anwender, denn nach dem Neustart der Dienste über die ebenfalls bei der
Installation eingerichtete Cytel-Dienstekonsole ist die Meldung immer noch sichtbar. Auch hier half
der Support weiter: Die Administrationsoberfläche hat nur Zugriff auf die Konfigurationsdatenbank,
erhält also keine Mitteilung über den aktuellen Status des Serverdienstes. Dies kann verwirren,
wenn der Anwender weitere Änderungen vornimmt, die ebenfalls eine "Neustart"-Meldung nach sich
ziehen. "Habe ich jetzt schon neu gestartet oder nicht?", fragt sich der Administrator des Öfteren
und startet lieber einmal zu viel.
Eigentlich könnte der Administrator jetzt die Benutzer einrichten, sollte aber vorher noch den
Faxserver hinzufügen. Obwohl dieser standardmäßig mitinstalliert wird, und die Faxfunktion in den
Softclients aktiv ist, muss der Administrator den Server dennoch manuell bearbeiten. Dazu klickt er
auf den Menüpunkt "Dienste" im Ordner "System". Die Schaltfläche "Neu" enthält nur den Eintrag "
Faxserver", einmal ausgewählt sind nur noch die Absenderkennung und die Wiederholungsversuche zu
konfigurieren. Fertig? Nein, nicht ganz. Auch wenn der Faxserverdienst nun läuft, so benötigt er
erst noch Zugriff auf einen oder mehrere B-Kanäle. Dies geschieht im Menü "Hardware", wo alle
bereits eingerichteten ISDN-Karten gelistet sind. Der Administrator wählt die gewünschte Karte aus
und trägt beim Reiter "B-Kanäle" einen oder zwei Kanäle für den Faxdienst ein. Dass die
Konfigurationssoftware dies nicht automatisch bei Einrichtung des Faxservers erledigt, ist schade.
Noch ärgerlicher ist, dass der Administrator nicht nur den B-Kanal für den Faxserver hinzufügen
muss, die Software zieht den Kanal auch nicht automatisch im Feld für die Sprachkanäle ab. Wer
nicht genau hinschaut, klickt "OK" und hat den Adapter dann fälschlicherweise mit drei B-Kanälen
konfiguriert.
Noch ein weiterer Kritikpunkt: Die Cytel Ibx liefert zwar lobenswert viele Informationen in
ihren Logfiles, deren Aussage ist aber nicht immer leicht zu interpretieren. So scheiterte im Test
zunächst das Einbinden des SIP-Providers Sipgate (
www.sipgate.de). Die entsprechende
Fehlermeldung lautete "Invalid User 4279613@", wobei die Nummer den (richtigen) Benutzer-Account
bei Sipgate repräsentierte. Folglich hatten wir einen gesperrten oder abgelaufenen Account oder
Probleme mit dem Passwort im Verdacht. Tatsächlich lag das Problem an einem nicht vergebenen
Präfix: Über das Präfix legt der Anwender beim Wählen fest, welchen Leitungstyp das System
verwenden soll. Dies ist ähnlich der vorgewählten Null für eine Amtsleitung. Im Fall einer
SIP-Verbindung wählt der Anwender beispielsweise "123" oder eine andere, einstellbare Kombination
vor der eigentlichen Nummer. Das Feld für das SIP-Präfix hatten wir im Test bei der Konfiguration
leer gelassen – schließlich existiert ein eigener Menüpunkt für Leitungsbündel und Bündelregeln.
Die Administrationssoftware hatte auch nicht darüber geklagt, dass das Präfix fehlte. Dennoch
funktioniert die Anmeldung beim SIP-Provider erst nach dessen Vergabe.
In der Administrationsoberfläche von Cytel Ibx finden sich mehrere solcher kleinen Macken, an
die sich der Administrator erst gewöhnen muss. So existieren beispielsweise keine kontextabhängigen
Menüs: Klickt der Anwender in ein Aktionsfeld auf der rechten Seite, so passiert – nichts. Der
normale Windows-Benutzeransatz ist, dass dann an der Mausposition ein Menü mit den möglichen
Aktionen wie "Hinzufügen", "Löschen" oder "Eigenschaften" aufklappt. Nicht so bei der Cytel Ibx,
dort findet der Anwender die Funktionen nur in der Tool-Leiste am oberen Rand. Ebenfalls am Anfang
nervig: Ein Doppelklick funktioniert nicht zur Auswahl und Bestätigung, der Benutzer muss "OK"
anklicken oder die Auswahl mit der Return-Taste bestätigen.
Sind die Vorarbeiten am Server abgeschlossen, ist der Rest eine Kleinigkeit. Die
Benutzereinstellungen ähneln ein wenig den Eigenschaften beim Active Directory, auch wenn es keine
Anbindung gibt. Durchwahl, Benutzername und Passwort sind die wichtigsten Parameter, daneben
existieren noch zahlreiche weitere Einstellmöglichkeiten. Aus den definierten externen
Telefonnummern – seien es ISDN-, SIP- oder GSM-Anschlüsse – kann der Administrator eine oder
mehrere pro Anwender zuordnen. Zudem darf jeder Benutzer bis zu vier Endgeräte verwenden, also
beispielsweise ein IP-Tischtelefon und ein Softphone am PC. Ebenfalls praktisch: Handys lassen sich
als vollwertige Nebenstelle eintragen, einschließlich Ruf-Routing bei ausgehenden Anrufen über die
IP-TK-Anlage. Home-Office-Arbeitsplätze integriert Cytel Ibx ebenfalls – sowohl mit als auch ohne
VPN.
Der Administrator kann auch Gruppen definieren, zum Beispiel für den Support und den Vertrieb,
sowie so genannte Abwurfplätze einrichten. Dies sind Nummern, an denen nicht angenommene Anrufe
auflaufen, die keine andere "Heimat" wie eine Weiterleitung oder eine Voicebox finden.
Weiterleitungen lassen sich dauerhaft, bei "besetzt", oder zeitabhängig einrichten und mit
unterschiedlichen Zeitprofilen wie Tag/Nacht koppeln. Music-on-Hold ist über Wav-Dateien realisiert
und bereits voreingestellt. Was die Telefonfunktionen anbelangt, bietet die Cytel Ibx das "volle
Programm": Makeln, Konferenzen, Anklopfen, Um- und Weiterleitung – alles ist realisierbar und
funktionierte im Test auf Anhieb. Vor allem erstaunte die gute Integration aller drei
unterschiedlichen IP-Telefone – so reibungslos hätten wir die Kopplung zwischen Cytel Ibx und
Endgerät nicht erwartet.
Auch das Softphone überzeugt durch viele sinnvolle Funktionen: So stehen für vorbelegte Nummern
und Funktionen bis zu 60 Felder zur Verfügung. Die Installation läuft Windows-typisch in ein paar
Sekunden ab. Wenn der Anwender den Faxserver als Funktion auswählt, installiert der Wizard gleich
den Druckertreiber mit. Das Plug-in für Outlook ist ebenfalls standardmäßig dabei, ist allerdings
im Softphone sowie in Outlook explizit auszuwählen. Bei Outlook nutzt der Anwender dafür den Button
"Wähloptionen", Cytel ist als Provider in der Auswahlliste aufgeführt. Der Anwender kann sich die
Journalkarte des Kontakts sowohl bei eingehenden als auch bei ausgehenden Anrufen automatisch auf
dem Bildschirm anzeigen lassen. Visitenkarten im VCF-Format lassen sich jedoch leider nicht in das
Softphone oder in das zentrale Adressbuch der Cytel Ibx importieren. Ferner können Gespräche
mitgeschnitten werden – sowohl am Softphone, als auch in Verbindung mit Snom-Telefonen. Dazu muss
der Administrator allerdings die Rechte der Benutzer im Administrationsprogramm anpassen, dieser
Punkt ist standardmäßig deaktiviert.
Ein Problem, das während des Tests mit dem Cytel-Softphone auftrat, soll laut Hersteller in
Kürze abgestellt sei: Es existieren zwei Ansichten des Dialers, einmal als schmale Leiste, oben am
Bildschirmrand angedockt und einmal als normales Windows-Fenster. In der ersten Ansicht scheitern
Wählversuche nach ein, zwei Sekunden, der Vorgang bricht einfach ab. In der zweiten Ansicht
funktioniert das Wählen problemlos. Der Effekt soll nur auftreten, wenn der Anwender über die
interne Sound-Karte telefoniert, und im nächsten Build behoben sein (im Test: V3.00 Build 170).
Cytel unterstützt übrigens jedes SIP-kompatible Softphone, im Test funktionierten etwa die
Programme
Kapanga und
Express Talk problemlos.
Der grundlegende Eindruck, den wir von der Cytel Ibx während des Tests gewannen, ist recht
positiv. Es existieren zwar Eigenheiten – vor allem bei der Benutzerführung im
Administrationsbereich, was aber die tägliche Arbeit mit Telefon und TK-Anlage anbelangt, ist die
Cytel Ibx sehr erfreulich. In unserer Testumgebung hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl, schlechte
Sprachqualität zu erleben oder mit nicht funktionierenden Features zu kämpfen. Kein externer
Anrufer sprach uns während der Testphase etwa auf mangelhafte Verbindungsqualität an. Im Gegenteil:
Verglichen mit traditionellen analogen Endgeräten beeindruckte vor allem das Polycom-Telefon in
puncto Sprachwiedergabe. Auch die einfache Integration des Softphones in Outlook ist lobenswert –
wer keine Callcenter-Anforderungen hat, erhält dadurch praktisch ohne Aufwand eine wirklich
brauchbare CTI-Anbindung. Berücksichtigt man noch die einfache Übergabe von Gesprächen in ein
GSM-Netz sowie den integrierten Faxserver, so ist die Cytel Ibx eine wirklich gute Wahl für kleine
bis mittlere Unternehmen.
Info: Cytel Technology Tel.: 0621/84477-0 Web:
www.cytel.de