Ausgestattet mit einem speziellen Halsband ist eine Katze bei ihren Raubzügen in der Lage, neben den Gärten der Nachbarn auch deren schlecht gesicherte WLAN-Netzwerke auszukundschaften.
Ein einfaches Halsband, ausgestattet mit einem Spark Code Chip, einer Wi-Fi-Karte, einem GPS-Modul und einer Batterie, reichte aus, um die eklatanten Sicherheitsmängel der WLAN-Netze im Territorium von Coco offen zu legen. Die Katze von Gene Bransfield, Sicherheitsforscher bei Tenacity Solutions, zeigt dabei deutlich, wie schlecht gesichert die Router und Heimnetze in der unmittelbaren Nachbarschaft sind. 23 WLAN-Hotspots machte der Katzenspion bei seinen Ausflügen im letzten August ausfindig. Über ein Programm, das die Google Earth API nutzt, verortete er anschließend die gefundenen Netzwerke.
Über ein Drittel davon war zur Überraschung von Bransfield offen für Schnüffler oder nutzte lediglich die leicht crackbare WEP-Verschlüsselung, obwohl mit WPA eine viel modernere Verschlüsselungsvariante zur Verfügung steht. Die meisten Router hatten sogar noch ihre ursprüngliche Konfiguration. Kein großes Hindernis für böswillige Eindringlinge in das Heimnetzwerk.
Bei seinen ersten Versuchen nutzte Bransfield noch ein HTC Wildfire dass er in die Tasche einer Hundejacke, die seine andere Katze Skitzy trug, versteckte. Bei der Tour durch die Nachbarschaft verlor Skitzy das Smartphone jedoch. »Es war ein Disaster«, sagte Bransfield gegenüber dem Magazin »Wired«, »Die Katze schuldet mir immer noch ein Smartphone«. In der Folge entwickelte der Sicherheitsforscher das smarte Halsband.
In Anlehnung an die Hackertechnik »wardialing« aus den 80er Jahren präsentierte Bransfield bereits auf der »DefCon« Hacker-Konferenz im vergangenen Jahr das »WarKitteh«-Halsband. Das smarte Device kostet unter 100 US-Dollar und kann jede beliebige Katze zum Wi-Fi-Schnüffler machen. Als Intention gab Bransfield zu Protokoll, dass er den Katzenversuch lediglich zu seiner eigenen Belustigung durchgeführt hatte. Jetzt hofft er, dass er mit der Aktion für ein besseres Sicherheitsbewusstsein sorgen kann. »Katzen sind für Menschen interessanter als Sicherheitsinformationen«, sagt Bransfield, »Wenn Leute wahrnehmen, dass eine Katze ihren offenen WLAN Hotspot auslesen kann, ist das vielleicht eine gute Sache«.