Auswirkung von Performance-Problemen im WAN

Langsamer Zugriff auf Daten und Anwendungen kostet zwei Stunden pro Woche

7. September 2009, 10:19 Uhr | Bernd Reder
Rund 29 Prozent der Mitarbeiter in Außenstellen nutzen Wartezeiten, die ein lahmes WAN verursacht, zu einer Kaffeepause. (Foto: Pixelio/Rainer Sturm).

Däumchendrehen gehört laut einer Studie des WAN-Performance-Spezialisten Riverbed in vielen Außenstellen von Firmen und Behörden zum Alltag. Laut einer Untersuchung der Firma verliert ein Drittel der Mitarbeiter pro Woche mehr als zwei Stunden durch zu langsamen Zugriff auf Daten und Anwendungen.

Nur 13,6 Prozent der Mitarbeiter haben so gut wie keine
Nur 13,6 Prozent der Mitarbeiter haben so gut wie keine

Riverbed befragte im Rahmen der Studie Mitarbeiter von international aktiven Firmen, die von Filialen aus auf zentrale IT-Dienste und Daten zugreifen. Das Ergebnis ist ernüchternd.

So sind ganze 13,6 Prozent der Befragten mit der Anbindung ihrer Außenstelle an das Unternehmensnetz uneingeschränkt zufrieden. Rund 29,5 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass sie im Schnitt pro Woche rund zwei bis drei Stunden Arbeitszeit verlieren. Der Grund: zu lange Wartezeiten beim Bereitstellen von Dokumenten und Anwendungen über das Firmennetz.

An die 3,9 Prozent bemessen die unproduktiven Wartezeiten gar auf drei bis fünf Stunden in der Woche. Etwa ein Fünftel der Mitarbeiter kommt mit ein bis zwei Stunden »Däumchendrehen« noch relativ glimpflich davon.

Abbrechen von Tätigkeiten an der Tagesordnung

Rund 48 Prozent der befragten Mitarbeiter gaben an, dass sie jede Wochen ein bis zwei Mal eine Tätigkeit abbrechen müssen, weil die WAN-Verbindungen zwischen der Außenstelle und der Firmenzentrale zu langsam sind. Bei 27,2 Prozent tritt dies sogar drei bis fünf Mal auf.

Ganze 4,8 Prozent der Befragten leiden nicht unter solche Aussetzern – ein erschreckend niedriger Prozentsatz.

Drei Faktoren sind »schuld«

Laut Riverbed ist die schlechte Performance von Anwendungen, die über Weitverkehrsstrecken laufen, auf drei Faktoren zurückzuführen:

• Die Bandbreiten-Limitierung: Bei hohem Datenaufkommen leidet die Übertragung von Informationen in zu hohem Maße;

• die Latenzzeiten von Transportprotokollen: Auch sie wirken sich negativ auf den Datenfluss aus. Zudem beeinträchtigen sie die Qualität von Echtzeitanwendungen wie Voice over Video über IP;

• generell die Ineffizienz und »Geschwätzigkeit« von Anwendungen.

Riverbed rät daher Unternehmen, auf WAN-Optimierungslösungen zu setzen. Die Investitionen in solche Hard- und Software würde sich durch die höhere Produktivität der Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit rechnen.

Nach Angaben der Firma lässt sich die mithilfe solcher Techniken die Leistungsfähigkeit von Applikationen, die von einem Data-Center aus Außenstellen bereitgestellt werden, um das 5- bis 50-fache steigern.

Mitarbeiter trinken Kaffee

Und wie nutzen die Mitarbeiter die Zwangspausen, die durch schlechte WAN-Anbindungen entstehen? Die meisten (29 Prozent) gehen erst mal einen Kaffee trinken oder surfen im Internet (31,8 Prozent).

Rund 12,6 Prozent tummeln sich auf Social-Community-Plattformen wie Facebook oder arbeiten ihre privaten E-Mails ab (7,6 Prozent). Auch die Raucher kommen zu ihrem Recht (5,5 Prozent).

Ganze 13,7 Prozent der Beschäftigten nutzen die Wartezeiten, um andere Aufgaben zu erledigen.


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