Nach der Begeisterung der Apple-Fans über das neue Macbook Air dämpfen die Analysten die Erwartung etwas. Vor allem die weiterhin fehlende Fokussierung auf den Unternehmensbereich sehen sie als kritisch an.
"Wer in einem Konferenzraum zu einer Besprechung
das neue Macbook aufschlägt, macht ein starkes
Statement", sagt Andy Hargreavens, Analyst bei Pacific Crest Securities, und fügt sich damit in die
Begeisterungswelle, die das neue Notebook unter den Apple-Fans ausgelöst hat. Apple-Chef Steve Jobs
konnte mit dem ultradünnen Rechner und einer perfekt inszenierten Marketing-Show die hohen
Erwartungen der meisten Fans erneut erfüllen.
"Ich glaube, da hat Apple ein echtes Killerprodukt", assistierte Ezra Gottheil von Technology
Business Research. 1800 Dollar sei ein attraktiver Preis für das edle Gerät.
Für den IDC-Analysten Doug Bell schließt sich mit dem Macbook Air der Kreis der Mac-Rechner: "
Was ihnen im Portfolio gefehlt hat, war ein ultraportables System – und das haben sie mit dem
dünnsten Notebook der Welt jetzt." Seiner Ansicht nach taugt das Macbook Air dank 13,3-Zoll-Display
und normaler Tastaturgröße als vollwertiger Arbeitsplatzrechner. Vor allem das Multi-Touch-Trackpad
sei sehr beeindruckend.
Doch viele andere Analysten sind skeptisch, ob das Macbook Air einen neuen Markt erreichen wird.
"Für die Unternehmensanwendung fehlt die Konnektivität – aber für diesen Bereich hat Apple bislang
ohnehin wenig getan", sagt NPD-Analyst Ross Rubin. Hierbei verweist er auf Fujitsus Lifebook Q2010,
das auch nur 0,75 Zoll dünn ist, dabei aber einen SD-Slot, einen PC-Card-Slot, zwei USB-Ports und
Firewire 400 bietet. Apples neuer Laptop verlässt sich bis auf USB und Micro-DVI nur noch auf
drahtlose Verbindungen wie Bluetooth und WLAN – also genau das, was die CIOs gar nicht so gerne
sehen.
Beeindruckt waren die Analysten von der Tatsache, dass Intel für das Macbook extra einen
Prozessor entwickelt hat. Es handelt sich um einen im 65-Nanometer-Prozess gefertigten Core-2-Duo,
dessen Packaging um rund 65 Prozent verkleinert wurde.
Harald Weiss/wg