Auf der diesjährigen CeBIT hat Matrix42, Anbieter für Workplace Management, eine Umfrage zur Desktop Virtualisierung durchgeführt. Die Studie zeigt, dass VDI einer der populärsten IT-Trends dieser Tage ist. Dennoch gaben 76 Prozent zu, dass in ihrem Unternehmen Bedenken hinsichtlich der Virtualisierung bestehen - in erster Linie im Bezug auf den Umstellungsprozess und das Management der virtuellen Umgebungen selbst.Die Studie fand heraus, dass sich eine signifikante Anzahl von Unternehmen aktiv damit beschäftigt, ihre Desktops zu virtualisieren: 80 Prozent der großen Firmen, 76 Prozent des Mittelstands und 58 Prozent der kleineren Unternehmen planen eine Desktop-Virtualisierung. Im Durchschnitt haben sie vor, mehr als die Hälfte der Unternehmensrechner zu virtualisieren, wobei die kleineren Unternehmen einen größeren Anteil umstellen wollen als die großen Firmen.
Interessanterweise sind es vor allem die kleinen bis mittleren Unternehmen, die bereits konkret in den nächsten zwei Jahren ihre Computer umstellen möchten: 67 Prozent der Unternehmen mit maximal 100 Desktops und 45 Prozent des Mittelstands haben hierzu schon genaue Pläne.
Bei der Frage nach den Gründen für die geplante Virtualisierung geben 29 Prozent an, dass sie davon überzeugt sind, durch die Umstellung die Soft- und Hardwarekosten nachhaltig zu reduzieren. Knapp ein Viertel sieht in einer größeren Flexibilität und Mobilität die Motivation. 18 Prozent möchten ihre Performance dadurch verbessern und 17 Prozent glauben, durch die Virtualisierung die Management-Kosten zu reduzieren.
Trotz der substanziellen Vorteile, die die Desktop Virtualisierung bietet, gilt es verschiedene Herausforderungen zu bewältigen: Ganz oben auf der Liste stehen mit jeweils 24 Prozent das Management der physischen und virtuellen Clients sowie der Zeitaufwand und die Anstrengung, die der Rollout sowie die Steuerung der virtuellen Computer mit sich bringen. Aber auch über zusätzliche Hard- und Softwarekosten machen sich die Verantwortlichen Sorgen.
Die Bedenken sind teilweise so groß, dass 76 Prozent der befragten Unternehmen zugeben, Hemmungen zu haben oder ihre Pläne zur Virtualisierung heraus zu zögern. Deshalb empfehlen die Matrix42-Experten, die unterschiedlichen Aspekte der Lizenzierung, Infrastruktur, Verwaltungsprozesse, Trainings etc. im Einzelfall zu prüfen. Denn nur wenn auch die Management-Strukturen der Unternehmen entsprechend angepasst und die Tools optimiert sind, können nachhaltig Einsparung erzielt werden.
Obwohl die konkreten Überlegungen zur Desktop Virtualisierung in zahlreichen Unternehmen schon sehr weit fortgeschritten sind, zeigt die Matrix42-Umfrage, dass noch viele Aspekte offen sind. Hier ein paar Hinweise, die bei der Umsetzung der Desktop Virtualisierung helfen können:
Es sollte analysiert werden, für welche Mitarbeiter eines Unternehmens die Desktop Virtualisierung sinnvoll ist; schließlich ist nicht jede Arbeitssituation oder jeder Mitarbeiter geeignet. Es sollte berücksichtigt werden, welche Arbeit üblicherweise verrichtet wird, wie der Desktop konfiguriert ist und welche individuellen Anforderungen gelten – beispielsweise ob Daten mobil zur Verfügung stehen müssen.
Von Bedenken gegenüber dem Einsatz von separaten Tools zur Verwaltung physischer und virtueller Desktops sollten sich die Unternehmen nicht abschrecken lassen, sondern sie sollten nach Lösungen suchen, mit denen sowohl physische als auch virtuelle Clients zentral über eine Konsole gesteuert werden können. Dies wird der IT Abteilung unzählige Arbeitsstunden bei der Verwaltung einer virtualisierten Desktop-Umgebung sparen.
Es muss klar sein, dass die Umstellung auf virtuelle Desktop-Umgebung nicht automatisch den Verzicht auf ein entsprechendes Management bedeutet. Die Unternehmen sollten in jedem Fall die Management- und Administrationsanforderungen, sowie die Softwarerecherche ausführlich dokumentieren.