GfK-Studie zum Nutzungsverhalten von Navigationssystemen

Mit dem Handy zu Fuß unterwegs

31. Januar 2011, 11:53 Uhr |

Sowohl reine Navigationsgeräte, als auch Mobiltelefone mit Navigationsfunktion werden sich in
Zukunft behaupten können. Verbraucher bevorzugen das Gerät, das dem jeweiligen Einsatzzweck am
besten entspricht. Dies sind Ergebnisse einer Studie der GfK Retail and Technology zum
Nutzungsverhalten von Navigationsgeräten, die in Deutschland, Frankreich und Großbritannien
durchgeführt wurde.

Im Wettbewerb zu fest eingebauten Lösungen beherrschten bisher vor allem mobile
Navigationsgeräte den Markt. Doch zum einen ist der Markt zunehmend gesättigt und zum anderen ist
für Handys mittlerweile eine Vielzahl von Navigationslösungen im Angebot.

In der GfK-Studie wird deutlich, dass reine Navigationsgeräte – dazu zählen tragbare Produkte
sowie Geräte, die fest im Auto eingebaut sind – mit Bildschirmgröße und vielgestaltiger
Kartendarstellung punkten. Daher bevorzugen auch 89 Prozent der Befragten in den drei Ländern für
Autofahrten diese beiden Gerätetypen gegenüber Mobiltelefonen eindeutig. Sogar knapp 70 Prozent
derjenigen, die aktuell ausschließlich eine Handynavigation nutzen, würden im Auto lieber auf ein
tragbares oder fest installiertes Navigationsgerät zurückgreifen. Gerade hinsichtlich längerer
Fahrten am Wochenende oder in den Urlaub erfüllen nach Ansicht der Befragten reine
Navigationsgeräte die Anforderungen deutlich besser als Handys. Knapp 80 Prozent zeigen sich in
diesem Bereich mit mobilen oder festeingebauten Geräten bei Urlaubsfahrten zufrieden, bei den
Mobiltelefonen sind es hingegen lediglich 66 Prozent.

Das Thema Navigation ist allerdings längst nicht mehr auf das Auto beschränkt. Elektronische
Orientierungshilfen erfreuen sich etwa als Stadtführer oder zur Standortbestimmung wachsender
Beliebtheit. Rund 70 Prozent aller Befragten würden als Fußgänger mobile Navigationslösungen via
Handy bevorzugen. Selbst knapp 60 Prozent derjenigen, die aktuell ausschließlich ein tragbares
Navigationsgerät nutzen, würden sich zu Fuß lieber von einem Mobiltelefon mit Navigationsfunktion
leiten lassen.

Unterschiedliche Gerätetypen behaupten sich in ihren Nischen: Derzeit wird die Überlegenheit der
tragbaren Navigationsgeräte gegenüber Handyanwendungen seitens der Nutzer klar bejaht. In
Deutschland können sich allerdings 53 Prozent der Befragten vorstellen, dass Handys mit neuen
Navigationsangeboten in Zukunft tragbaren Geräten die Führungsrolle streitig machen. In
Großbritannien sind 48 Prozent der Verbraucher dieser Meinung und in Frankreich 39 Prozent.

Damit mobile Navigationsgeräte auch in Zukunft attraktiv bleiben, müssen sie junge Kunden, die
eher zur Navigation via Mobiltelefon tendieren, gewinnen. Vielversprechend sind dabei Ansätze, die
Zugang zum Internet bieten – so genannte Location Based Services. Eine andere Möglichkeit sind
alternative Bezahlmodelle, bei denen Kunden das Gerät kostenfrei überlassen wird, sie aber für
genutzte Dienste oder Kartenmaterial zahlen. Dies können sich beispielsweise in Großbritannien 39
Prozent, in Frankreich 27 Prozent und in Deutschland 21 Prozent der Bevölkerung vorstellen.

Für die nahe Zukunft prognostiziert GfK Retail and Technology, dass weder reine
Navigationsgeräte noch Lösungen mit Mobiltelefonen eine marktbeherrschende Stellung einnehmen,
sondern sich alle drei Gerätetypen in ihrer Nische behaupten werden. Es zeigt sich im Bereich
Navigation entgegen der Annahme von der digitalen Konvergenz – dem Zusammenwachsen
unterschiedlicher Funktionsbereiche in einem Gerät -, dass die Verbraucher die Geräte parallel
entsprechend der jeweiligen Situation nutzen.

Die Studie zum Nutzungsverhalten von Navigationsgeräten führte GfK Retail and Technology im
November 2010 in Deutschland, Frankreich und Großbritannien durch. Die Befragung von mehr als 2.000
Nutzern von Navigationssystemen zeigt deren Präferenzen, Nutzungsmuster und Ansprüche sowie offene
Potenziale auf.

LANline/jos


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