Um die abgeschottete Bevölkerung in Nordkorea aufzuklären, sollen gespendete USB-Sticks mit Informationen gefüttert und ins Land geschmuggelt werden.
Seit Jahrzehnten ist Nordkorea von der Außenwelt abgeriegelt, jetzt wollen Aktivisten USB-Sticks als Guerilla-Waffe gegen das dort herrschende Regime einsetzen. Die Datenträger werden von der Initiative »Flash Drives for Freedom« gesammelt, um sie anschließend mit westlichen Medien wie Filmen oder auch Serien zu füttern. Auch digitale Romane und Sachbücher sollen den Weg auf den für die nordkoreanische Bevölkerung bestimmten USB-Sticks finden. Den Schmuggel über die Staatsgrenze sollen dann koreanische Gruppen übernehmen. Neben einer oft eingeschränkten Nahrungsmittelversorgung mangelt es im asiatischen Staat vor allem an Wissen. Das Internet können in Nordkorea nur Eliten nutzen, zudem wird es seitens der Regierung streng überwacht.
Die Aktivisten setzen auf USB-Sticks, da sie auch von den im Land verbreiteten Videoplayern »Notel« abgespielt werden können. Zudem können USB-Sticks im Falle von Hausdurchsuchen leichter beseitigt oder versteckt werden also die noch zuvor üblichen DVDs. Wer im Land mit ausländischen Material aufgegriffen wird, dem drohen oftmals Gefängnis oder Zwangsarbeit. Die neue Initiative ist nicht die erste, die Versucht über Datenschmuggel der nordkoreanischen Bevölkerung internationales Wissen zu vermitteln. Schon seit längerem arbeitet Wikimedia an einer Wikipedia-Version im nordkoreanischen Dialekt, die der Bevölkerung auf ähnliche Weise zugespielt werden soll.
Aktuell finden weniger als 10.000 USB-Sticks jährlich den Weg über die geschlossenen Grenzen. Vor allem, weil sie in der Beschaffung zu teuer sind. Im Westen dagegen, werden sie durch die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten immer unbedeutender. Die Spenden sind deshalb eine gute Möglichkeit, unnötigen Sondermüll zu verhindern und gleichzeitig zur Aufklärung der abgeschotteten Bevölkerung Nordkoreas beizutragen.