Führende Unternehmen des Web-to-Print- und Online-Print-Marktes in Deutschland haben am 18.12.2007 in Düsseldorf eine Gemeinschaft zur Wahrung der Brancheninteressen gegründet, wie der neue Verein mitteilt. Die Gründungsmitglieder, Zulieferer und Anwender von Web-to-Print-Anwendungen, sowie der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) sollen gemeinsam mehr als 4000 Einzelunternehmen repräsentieren und damit die wichtigsten Anbieter der Online-Druckindustrie aus Deutschland und der Schweiz in einem Interessensverband bündeln.
"Viele Unternehmen der Druck- und Medienindustrie sehen im derzeitigen Umgang mit Software-Verfahrenspatenten eine massive Bedrohung ihres Kerngeschäftes. Die Interessensgemeinschaft freier Wettbewerb Web-to-Print möchte auf diese Problematik aufmerksam machen und sieht sich als Ansprechpartner für Politik und Markt – sie wird nötigenfalls gegen die Software-Verfahrenspatente vorgehen", so Bernd Zipper, Branchenspezialist und Vorsitzender des neu gegründeten Vereins.
Die Aktivitäten des neuen Interessensverbandes sind nach eigenem Bekunden insbesondere vor dem Hintergrund zu sehen, dass mehr und mehr allgemeingültige Verfahren innerhalb der Druckindustrie mit Patenten belegt sind, die von den jeweiligen Inhabern als Marktsperre oder teures Lizenzmodell genutzt werden, ohne einen "schöpferischen" Anteil an der Technologie oder deren Entwicklung zu besitzen. Bernd Zipper weiter: "Diese Situation wird von einigen Marktteilnehmern zur massiven Marktverzerrung eingesetzt. Die Interessensgemeinschaft wendet sich gegen – unserer Auffassung nach – zu Unrecht erteilte Patente, vor allem aber Softwarepatente, die eher als Beschreibung/Definition allgemein bekannter digitaler Verfahrensweisen dienen und denen es an der erforderlichen ?Erfindungshöhe? fehlt."
Mit Blick auf das aggressive Verhalten US-amerikanischer Unternehmen im deutschen Web-to-Print-Markt kündigte der Interessensverband in einer ersten Stellungnahme ein Aktionsprogramm zur Information von Politik und Öffentlichkeit an. "Wir stellen fest, dass vor allem Patentinhaber aus den USA kompromisslos gegen Web-to-Print-Anbieter in Deutschland vorgehen. Dieses Verhalten können und wollen wir so nicht akzeptieren", so Zipper abschließend.
Weitere Informationen zur Interessensgemeinschaft sind unter der
www.ig-web-to-print.de erhältlich.
LANline/pf