Wie kürzlich IBM oder Cisco, so verstärkt nun auch HP sein Cloud-Engagement: Die US-amerikanische IT-Größe hat bekanntgegeben, in den nächsten zwei Jahren über eine Milliarde Dollar in Cloud-bezogene Produkte und Services sowie die weltweite Verbreitung seines neuen Openstack-basierten Helion-Portfolios zu investieren.
Unter dem Namen Helion bündelt HP ab sofort sein Portfolio von Cloud-Lösungen und -Services. Damit will der Konzern Unternehmen bei Aufbau, Betrieb und Management von Hybrid-Cloud-Umgebungen unterstützen. Unter Helion fasst HP neben bestehenden Cloud-Angeboten auch neue Openstack-basierte Lösungen sowie Service und Support zusammen.
Openstack scheint sich allmählich zu einer Art „“Linux für die Cloud““ zu entwickeln. Die Software für den Betrieb von Public und Private Clouds, als Open-Source-Projekt 2010 vom US-Hoster Rackspace und der NASA vorgestellt, zählt inzwischen schon rund 200 Unternehmen zu ihren Unterstützern, darunter neben großen Playern wie IBM und Red Hat auch Spezialisten wie Cloudscaling oder Nebula. HP betont, man stehe als Platin-Mitglied schon seit der Gründung der Openstack Foundation hinter dem Projekt und betreibe seit über drei Jahren Openstack-basierte Cloud-Services für Enterprise-Umgebungen.
Helion-Cloud-Lösungen soll es in zwei Varianten geben: Die Helion Openstack Community Edition, ab sofort verfügbar, ist laut HP eine kostenlose Version der von HP entwickelten und getesteten kommerziellen Openstack-Produktreihe. Sie eigne sich besonders für Machbarkeitsstudien, Pilotprojekte und „“einfache““ Produktiv-Workloads. Eine erweiterte kommerzielle Version für internationale Unternehmen und Service-Provider soll in den kommenden Monaten folgen.
Hinzu gesellen soll sich die Helion Development Platform, eine PaaS-Umgebung (Platform as a Service) auf Basis der Open-Source-Software Cloud Foundry. Als offene Plattform soll sie es erleichtern, Anwendungen schnell und einfach zu entwickeln, zu betreiben und zu verwalten. Ein Preview soll im Laufe des Jahres zugänglich werden.
Unter dem Namen „“Helion Openstack Professional Services““ bündelt HP Cloud-Berater, -Ingenieure und -Technikfachleute, die Unternehmen bei Planung, Umsetzung und Betrieb der Cloud-Umgebung unterstützen. Zum Schutz vor juristischen Problemen schließlich soll das Openstack Technology Indemnification Program Kunden, die Helion-Software (Openstack, Linux) nutzen, vor Klagen zum Beispiel wegen Patentverletzung schützen.
Helion-basierende Cloud-Services werden laut HP-Verlautbarung über HPs Partnernetzwerk von über 110 Service-Providern wie auch über HPs eigene Rechenzentren weltweit verfügbar sein. In den kommenden 18 Monaten will HP Openstack-gestützte Cloud-Dienste in zwanzig Rechenzentren weltweit anbieten.
Produktseitig stützt sich Helion auf HPs Cloudsystem, kürzlich von Forrester als führende Private-Cloud-Lösung eingestuft, die Software HP Cloud Services Automation (CSA) für die Verwaltung hybrider IT-Umgebungen, HPs Managed Virtual Private Cloud sowie zugehörige Consulting-Services.
„“Die Ankündigung von HP, Openstack als Basis für alle zukünftigen Cloud-Angebote zu nutzen, ist für die Openstack Community und diejenigen, die Openstack für den zukünftigen Cloud-Standard halten, eine gute Nachricht““, kommentiert Steve Janata, Senior Analyst bei Crisp Research. „“Ob HP allerdings verlorenen Boden in Sachen Public Cloud damit wieder gutmachen kann, muss der Anbieter erst noch beweisen. Für das Cloud-Ausrüster-Geschäft von HP ist die Bindung an Openstack ein wichtiger Schritt, denn immer mehr Unternehmenskunden und Service-Provider werden in Zukunft auf diesen Standard setzen.““
Die HP Helion Openstack Community Edition ist verfügbar unter www.hp.com/helion/openstack.
Crisp Research: Openstack als Private-Cloud-Basis