Eine an ITIL ausgerichtete ITSM-Lösung (IT-Service-Management) hat Opsware vorgestellt. Der US-Anbieter von Lösungen für die Data-Center-Automation nennt die ITIL Acceleration Solution ganz unbescheiden die "erste umfassende ITIL-Lösung" - ein Anspruch, den BMC, CA und HP/Peregrine natürlich ebenso erheben würden - und betont, durch einen hohen Automations- und Integrationsgrad den Weg zu ITIL-konformen (IT Infrastructure Library) Best Practices zu ebnen.
Opsware hebt bei seiner neuen Lösung hervor, man habe Daten- und Prozessanforderungen ITIL-gemäß verzahnt. Die ITIL Acceleration Solution umfasst die Managementlösung Visual Application Manager, eine eigene CMDB (Configuration Management Database), die bei Opsware OMDB (Operational Management Database) heißt, sowie ein Prozessautomationsmodul.
Eric Vishria, Vice Presiden of Product Marketing bei Opsware, betont, im Vergleich zu anderen Anbietern am Markt zeichne sich der eigene Ansatz durch eine umfassende Prozessautomation aus, die zum Beispiel beim Change Management Änderungen über alle Infrastruktur-Tiers hinweg ermögliche: Server, Software, Netzwerk und Storage. Zudem bestehe nicht nur eine nahtlose Integration der Opsware-Lösungen untereinander, sondern auch die Möglichkeit der Einbindung von Best-of-Breed-Lösungen wie BMC Remedy oder HP Peregrine. Des Weiteren, so Vishria, beherrsche die Lösung das selbsttätige Finden von Applikationen, Servern, Netzwerkgeräten und auch virtuellen Instanzen. Sie biete Prozessautomation mit Out-of-the-box verfügbaren Workflows für die ITIL-Prozesse Incident-, Problem-, Change- und Release-Management. Die CMDB wiederum deckt den Prozess Configuration-Management ab. Auf der Reporting-Seite liefere die Lösung ab Werk Infrastruktur-, Compliance- und ITIL-Berichte, die das Anwenderunternehmen anpassen kann. Die Lösung skaliere über mehrere Rechenzentren hinweg, arbeite mit rollenbasierten Zugriffsrechten und liefere Sicherheitskontrollen auf Attributebene. Über offene Schnittstellen (WS-API, JDBC) ist die Lösung laut Vishria problemos mit anderen Datenquellen und Anwendungen zu verknüpfen und abzugleichen – die unter anderem von Gartner für CMDBs geforderte Federation und Reconciation ist damit also geboten. Self-Service-Funktionen für das Incident-Management bietet die Lösung laut Vishria nicht: "Opsware will Helpdesk-Lösungen nicht ersetzen", erklärt er. Über die komplexeren ITIL-Prozesse wie Availability-, Service-Continuity- und Financial-Management schweigt sich Opsware allerdings aus.
Opsware hat Anfang März den Prozessautomationsspezialisten Iconclude geschluckt und zielt mit seiner Opsware Automation Solution auf ein "latenzfreies Rechenzentrum" (Zero Latency Data Center). Hauptsitz des Unternehmens ist Sunnyvale, Kalifornien. Die deutsche Niederlassung befindet sich in München. Der Listenpreis für die vollständige Lösung beginnt bei zirka 300.000 Dollar für 250 Server.
LANline/wg