Die ökonomischen Verwerfungen durch die Hypothekenkrise werden den Bereich der Unified Communcations eher voranbringen als hemmen. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Analyse der Marktbeobachter von Datamonitor. Lösungen für Unified Communications wurden in den letzten Jahren von den Anwender eher zurückhaltend angenommen, so die Analysten. Ausgerechnet das von der Kreditkrise überschattete 2008 könnte das nun ändern, glaubt die Studienautorin Aphrodite Brinsmead. Dafür werden folgende Trends verantwortlich sein:
Software as a Service als günstige Alternative: Obwohl die IT-Budgets nach Meinung von Datamonitor 2008 nicht signifikant sinken werden, ist ein Umsteuern der IT-Abteilungen in Sachen Ausgabenpolitik zu erwarten. Brinsmead: "Insbesondere die Einführung neuer Technologen wird vermehrt als Managed Service ablaufen, um das finanzielle Engagement zunächst gering zu halten." Das treffe ganz besonders auf Bereiche wie Telefonanlagen (hosted IP PBX) und Videokonferenzsysteme zu.
Videokonferenzen sparen Geld und schonen die Umwelt: Unternehmen können so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem sie Reisekosten deckeln und zugleich ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Mit Ciscos Telepresence oder Microsofts Roundtable stünden hochperformante Lösungen für Video-Meetings zur Verfügung, die in Verbindung mit anderen UC-Techniken wie Präsenzfunktionen und Unified Messaging die Notwendigkeit physischer Treffen deutlich reduzieren. " Hohe Anschaffungskosten und ein unklarer Business Case waren hier bislang hemmende Faktoren", so Analystin Brinsmead, "doch angesichts der unbestreitbaren Vorteile wird sich diese Entwicklung 2008 beschleunigen."
Consumer-IT zwingt Unternehmen zu größerer Flexbilität: Webbasierende Techniken wie Instant Messaging, Skype und Social Networking haben bei den Beschäftigten Zuhause Einzug gehalten und werden nun auch im Büro eingefordert. "Trotz anfänglicher Bedenken bezüglich negativer Auswirkungen auf die Produktivität der Beschäftigen treten die Vorzüge immer stärker hervor", glaubt die Datamonitor-Analystin. Deshalb stünden 2008 Lösungen, die Präsenzfunktionen, Kontaktverwaltung und Onlinezusammenarbeit integrieren, weit oben auf der Agenda der Unternehmen.
Ein weiterer Faktor sei die immer stärkere Vermischung von Freizeit und Berufsleben, die Kommunikationssysteme unterstützten müssten. "Wenn es um die Einführung von Unified Communications geht, wird daher Mobilität zum entscheidenden Kriterium", glaubt Brinsmead. Um wirklich von UC profitieren zu können, bräuchten Beschäftigte vollen Zugriff auf Verzeichnisse und Messaging-Funktionen, egal ob vom Desktop aus oder vom mobilen Gerät.
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Peter Koller/CZ