Wie Netzwerkausrüster Brocade meldet, will man mit dem CERN Openlab gemeinsam eine zukunftsfähige SDN-Strategie (Software-Defined Networking) für das CERN entwickeln. Dies soll es dem Forschungszentrum erleichtern, sein Netzwerk für extrem hohen Datenverkehr wie auch Lastspitzen zu rüsten.
Das Openlab, entstanden 2001, ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem renommierten europäischen Forschungszentrum CERN und führenden ITK-Unternehmen. Ziel des Openlabs ist es, die Entwicklung innovativer Technik voranzutreiben, die weltweit rund um das Thema LHC (Large Hadron Collider) zum Einsatz kommen. Zu den beim Openlab involvierten Unternehmen zählen neben Brocade auch Cisco, Huawei, Intel, Oracle, Rackspace, Siemens und weitere.
Wie Brocade meldet, arbeite man mit dem CERN Openlab an einer Lösung, die der Organisation dabei helfen soll, langfristigen Herausforderungen der Netzwerkinfrastruktur besser zu begegnen. Denn das CERN produziert in seinem Forschungsfeld extrem große Datenvolumen und ist deshalb auf ein effizientes, skalierbares und flexibles Netzwerk angewiesen, das auch Spitzen im Datenverkehr verkraftet.
Aus dem Projekt mit Brocade soll ein Netzwerk hervorgehen, das SDN-Anwendungen unterstützt und das Routing des Datenverkehrs optimiert. Zudem, so Brocade, entwickle man für die Lösungen erweiterte Benutzeroberflächen, mit denen Mitarbeiter des CERN historische und Echtzeitinformationen über den Datenverkehr in Form von Grafiken dargestellt bekommen.
Die offene SDN-Lösung basiert laut Angaben des Netzwerkausrüsters auf Openflow. Sie nutzt den SDN-Controller und Flow Optimizer von Brocade, um die Netzwerkleistung zu erhöhen, die Kapazitätsplanung zu verbessern und Netzwerkstaus zu vermeiden. Hardwareseitig finden Openflow-fähige Brocade-MLXe-Router und -ICX-Switches Verwendung.
„Als einer der komplexesten jemals gebauten Maschinen braucht der Large Hadron Collider modernste ITK-Lösungen sowohl für die Steuerung der gesamten Arbeitsabläufe als auch für die Auswertung der extrem großen Datenmengen, die bei den Experimenten entstehen“, so Alberto Di Meglio, Leiter des CERN Openlab. „Das bedeutet, dass wir oft Vorreiter sind bei dem, was im Netzwerk- und Infrastruktur-Management möglich ist.“
Das CERN Openlab trat kürzlich seine fünfte Drei-Jahres-Phase (2015 – 2017) an und widmet sich neuen Themen, die für das wissenschaftliche Programm des CERN von entscheidender Bedeutung sind. Diese Themen wurden innerhalb der letzten 18 Monate in Diskussionen und gemeinsamen Anforderungsanalysen zwischen den Unternehmen, die im CERN Openlab zusammenarbeiten, und Vertretern von CERN und des LHC-Experiments definiert.
Weitere Informationen zum CERN Openlab finden sich unter openlab.web.cern.ch/, zu Brocades SDN-Lösungen unter software-defined-network.com/.
GAI Netconsult: Mehr Sicherheit im SDN-Betrieb
Serie Software-Defined Networking, Teil 2: Die große SDN-Schlacht