Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten hat NextiraOne Deutschland in der vergangenen Woche die Sanierung in Eigenverantwortung nach neuem Insolvenzrecht beantragt. Jürgen Schmidt, Director Business Development bei NextiraOne in Deutschland, erklärt im CRN-Gespräch wie sich der Dienstleister fit für die Zukunft machen will.
Der IT-Dienstleister NextiraOne Deutschland ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. In der vergangenen Woche hat der Spezialist für Kommunikations-Services beim Amtsgericht Potsdam beantragt, das Unternehmen in Eigenverantwortung im Rahmen des sogenannten Schutzschirmverfahrens zu sanieren. Das neue Schutzschirmverfahren ist erst zum 1. März 2012 im Rahmen des »Gesetzes zur weiteren Erleichterung der
Sanierung von Unternehmen« (ESUG) in Kraft getreten. Es ermöglicht Unternehmen, bei drohender Zahlungsunfähigkeit ihre Geschäfte unter Aufsicht des Gerichts und eines Sachwalters in eigener Regie fortzuführen, während ein Sanierungsplan erarbeitet wird.
Grund für die Zahlungsschwierigkeiten bei NextiraOne sind dabei offenbar nicht mangelnde Aufträge sondern strukturelle Probleme. »Im Markt ist alles in Ordnung. Wir haben ein strukturelles Defizit«, sagt Jürgen Schmidt, Director Business Development und Mitglied der Geschäftsführung bei NextiraOne in Deutschland. Der Kommunikationsspezialist kämpft seit Jahren damit, dass Organisationsstrukturen und Personalkosten der heutigen GmbH noch aus der Zeit stammen, als der Dienstleister zum Alcatel-Konzern gehörte. Im Markt muss sich NextiraOne jedoch gegen Konkurrenten behaupten, die schlanker aufgestellt und damit wettbewerbsfähiger sind. Vor allem das Lohn- und Altersversorgungsniveau sorgt bei dem Dienstleister, der seinen Firmensitz erst kürzlich ins brandenburgische Teltow verlagert hat, für hohe Belastungen und hat die Bildung von Rücklagen über die vergangenen Jahre verhindert. »Uns ist es über zehn Jahre nicht gelungen uns vom bestimmten Strukturen zu trennen«, sagt Business Development-Chef Jürgen Schmidt im Gespräch mit Computer Reseller News.
In seiner zehnjährigen Geschichte als eigenständige GmbH hat es NextiraOne Deutschland deswegen nicht geschafft Gewinne zu erwirtschaften. »Jedes Unternehmen hat aber die Aufgabe profitabel zu sein«, weiß Schmidt.